Drei Runden vor Ende der Saison 2011/2012 steht Hertha im Kampf gegen den zweiten Abstieg in drei Jahren. Dabei ist die Situation so, dass theoretisch sogar ein magerer Punkt gegen Kaiserslautern heute reichen könnte, um die beiden Relegationsspiele zu erreichen. Denn dass der FC Köln alle drei noch ausstehenden Spiele verliert, ist zumindest nicht undenkbar, obgleich der FCB nächste Woche sicher nicht mehr mit voller Pulle spielen wird, ganz gleich, ob sie Real Madrid ausschalten werden oder nicht. Aber natürlich geht es in den ausstehenden drei Spielen auch darum, überhaupt zu zeigen, dass man in der ersten Liga bleiben will, und zwar mit einem gewissen positiven Recht. Es geht also darum, diese vermaledeite Rückrunde so gut wie möglich abzuschließen.
Probleme bereitet vor dem Heimspiel gegen den FCK die Personalsituation. Es gab während der Woche viele Meldungen über Blessuren etc, von denen nicht alle wirklich ernst zu nehmen waren. Ich bin sicher, dass heute der eine oder andere Spieler im Kader stehen wird, der gestern noch als verletzt oder fraglich geführt wurde. Schwierig wird aber auf jeden Fall die Besetzung der Defensive. Die beiden Außendecker können spielen: Bastians und Lell. Wer aber soll zentral verteidigen? Gegen eine historisch schlechte Offensive übrigens...
Eigentlich wollte ich dieses Mal darauf hinweisen, dass Morales in der zweiten Mannschaft schon häufig einen sehr guten Central Defender abgegeben hat, doch der ist scheint's auch nicht fit. Die Hertha-Seite rechnet mit Bastians in der Innenverteidigung und Ronny auf der linken Außenposition in der Viererkette - interessante Variante mit einem der großen Verlierer der Rückrunde, hochgejubelt und entsorgt von Skibbe, nie mehr ernst genommen von dessen Nachfolgern.
Der Rüffel von Kraft für Torun im Leverkusen-Spiel wirkt hoffentlich noch nach, sodass der Winger seine defensiven Pflichten nicht vergisst; das gilt in gleichem Maß für Rukavytsya. Vorne wird vermutlich wieder eine Spitze beginnen, sodass Ottl und Perdedaj das Mittelfeld bilden sollten - auch wenn es ein "Endspiel", ein "Spiele der Spiele" ist, wird sich vermutlich an der konservativen Startformation nichts ändern. Ein Modell mit Raffael neben Ottl (oder gar, Fußballgott behüte, neben Perdedaj und ohne Ottl) hätte man zwar die ganze Woche schon trainieren können, ich rechne aber nicht damit.
Während die Mannschaft also in die letzten drei Spiele dieser Saison geht, laufen hinter den Kulissen die Anstrengungen um das Überleben von Hertha BSC als lizenzierter Ligaverein. Bei Abstieg könnte die DB als Hauptsponsor aussteigen, das reißt eine Finanzlücke, die im Lizenzierungsverfahren jetzt schon hypothetisch geschlossen werden muss. Präsident Gegenbauer deutet über die Tabloiden an, dass neuerlich ein "Investor" einspringen könnte, sodass Hertha damit innerhalb zwei Jahren bald fast zwanzig Millionen Euro an Zuschüssen verbucht haben könnte, ohne auch nur die Schulden zu senken oder gar sportliche Fortschritte gemacht zu haben.
Doch dazu mehr, wenn wir mehr wissen. Gegen den FCK gilt eigentlich nur eines: Leidenschaft und Mut (und Verstand).
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