Dienstag, April 21, 2009

Feldherr

Wenn Arsenal heute abend an der Anfield Road gegen den FC Liverpool antritt, dann hat dieses Match in der Premier League auch ein spezifisches Ungleichgewicht, das der späten Saisonphase geschuldet ist und in dem Vergleich zwischen Hertha und Werder am Sonntag durchaus eine Parallele hat.

Arsenal steht in der Liga an vierter Stelle, nach hinten besteht ein halbwegs beruhigender Abstand, nach vorn geht nicht mehr viel. Liverpool steht dicht hinter ManU im Titelrennen, jedes einzelne Tor kann von Bedeutung sein. Arsenal wird kommende Woche in der CL gegen ManU spielen, es verwundert also nicht, dass wichtige Spieler wie van Persie oder Adebayor heute geschont werden, es sind ohnehin schon genügend Defensivkräfte verletzt: Almunia, Gallas, Clichy, Djourou.

Am Samstag hat Arsenal das FA-Cup-Semifinale auf dem desolaten Rasen von Wembley gegen Chelsea mit 1:2 verloren, die jungen Mittelfeldkräfte Diaby und Denilson und auch Fabregas wurden durch die massive Präsenz von Lampard, Essien und Ballack doch deutlich in die Schranken gewiesen. Heute wird vermutlich Song neben Fabregas spielen, mit Nasri und Walcott auf den Flügeln sowie Arshavin und Bendtner im Angriff.

Das ist auf jeden Fall eine wettbewerbsfähige Konstellation, ob Arsenal aber im kritischen Fall mit letzter Kraft an einer Wende in diesem Match arbeiten würde, muss offen bleiben. Wenger muss, wie so viele andere Trainer auch in dieser Saisonphase, wie ein Feldherr denken, der seine besten (ausgeruhtesten, gefährlichsten, ...) Kräfte für die Kampagne aufheben muss, von der er sich am meisten verspricht. Das kann nur die Champion's League sein.

Wenn es Arsenal gelänge, zumindest ins Finale zu kommen und den Kader von dieser Saison zusammen zu halten, dann könnte dies ein ganz großes Team werden, das eigentlich fast schon zwei potentielle Teams ist: Almunia (Fabianski). Sagna (Eboué). Touré. Gallas (Djourou). Clichy (Gibbs). Fabregas (Abou Diaby). Song (Denilson). Walcott (Bendtner). Nasri (Rosicky). Adebayor (Eduardo). van Persie (Arshavin). Dazu auf der Bank: Ramsey, Wilshere, Vela, Traoré.

Im Vergleich die "neue" Hertha, ohne Zukäufe: Drobny. Pisczek. Friedrich. Simunic. Radjabali-Fardi. Kacar. Cicero. Ebert. Nicu. Chermiti. Domovchyiski. Ich vergesse mich. Muss runter vom Feldherrenhügel.

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