Montag, Mai 30, 2011

Raumpatrouille

Der Sieg des FC Barcelona im CL-Finale ging mit einer außergewöhnlichen Leistung von Lionel Messi einher, das ist keine Frage. Aber Alex Ferguson hatte schon recht, als er auf die Frage eines Journalisten, welchen Spieler von Barcelona er gerne hätte, wenn er sich (nur) einen aussuchen könnte, unwillig reagierte. Man bräuchte, wenn, dann schon die ganze Truppe, die eben nur so in diesem Zusammenspiel funktioniert, und in der einzelne Posten sukzessive ausgetauscht werden können, während das Grundgerüst bleiben muss. Den besten Text zum Thema habe ich heute im britischen Telegraph gefunden, es geht darin um Xavi, der in Wembley am meisten gelaufen ist - es kommt dabei aber darauf an, wie er gelaufen ist, und das wird in diesem Text sehr gut beschrieben.

Es ist dieser Aspekt des Spiels, an dem sich heutzutage so viel entscheidet, und der den Unterschied ausmacht darüber, ob eine Mannschaft strategisch zurückfällt (weil sie sich zu viel im uninteressanten Raum aufhält: Arsenal), oder in den Vordergrund tritt (Dortmund e.a.). Xavi ist der Steuermann der besten Raumpatrouille im gegenwärtigen Fußball, seine 7,42 Meilen ist er unauffällig gelaufen, ihm hing dabei nicht die Zunge heraus, im Gegenteil scheint er dabei an Fitness eher zuzulegen. Sein Vertrag läuft bis 2014, so lange läuft auch der von Fabregas bei Arsenal.

Sonntag, Mai 29, 2011

Wembley 2011

Da habe ich mich doch gründlich geirrt mit meiner Intuition für das CL-Finale 2011. Der FC Barcelona hat Manchester United überrannt, und es stellt sich wieder einmal die Frage, ob es denn ein Mittel geben kann gegen dieses komplette Spiel, dem Messi dann immer noch etwas Besonderes hinzufügt. Die wie immer umsichtige Analyse bei Zonal Marking läuft darauf hinaus, dass Ferguson wohl Hernandez hätte opfern sollen, um im Mittelfeld einen weiteren "body" zu haben. Alle englischen Zeitungen sind sich darin einig, dass Giggs, Park, Valencia und Carrick nicht die Formation sind, angesichts derer Guardiola nervös werden musste. Und wenn man sich ansieht, wo Messi gespielt (nominell ja der Mittelstürmer von Barca), und wo Hernandez nach Zugang zum Spiel gesucht hat (häufig im Abseits, fast immer isoliert), dann erscheint dieser Punkt plausibel.

Ich erinnere mich noch, wie wir vor ein paar Monaten in Schöneberg in der Bar dello Sport zusammenkamen, um den ersten spanischen Clasico der Saison zu schauen. Damals ging es auch darum, zu sehen, wie Barcelona in die neue Saison gekommen war, das Ergebnis ist ja bekannt: 5:0 gegen Real Madrid und der allgemeine Eindruck, dass die Mannschaft noch einmal eine neue Ebene erreicht hat. Das hat sich dann eigentlich in all den Wochen bestätigt, in denen wir sie nicht im Detail beobachtet haben.

Alex Ferguson zeigte Größe in der Niederlage, aber das Ergebnis sollte vor allem für die Konkurrenz ernüchternd sein, denn MeanU war kein ebenbürtiger Gegner, und das erst macht deutlich, wie sehr vor allem Chelsea und Arsenal heuer ihre Möglichkeiten unterboten haben. Rückblickend bekommt der Auftritt von Arsenal gegen Barcelona noch einmal eine spezifische Note, denn die erste Halbzeit im Rückspiel war ja auch so etwas wie eine taktische Untersuchung, wie es eventuell funktionieren könnte: mit nur einem, hängenden Stürmer (van Persie), mit einem massierten Mittelfeld, mit einer weit vorgerückten Viererkette (also enormem Risiko), aus der Koscielny immer wieder noch eigens aggressiv heraustrat, um Messi einzuschränken.

All das wäre ja beinahe bis in die Pause gut gegangen, hätte Fabregas nicht diesen blöden Fersler gespielt. Diese Personalie wird vielen Prognosen nach am Montag in dem Mittelpunkt rücken, denn der FC Barcelona will angeblich dann ein Angebot für seinen verlorenen Sohn einreichen, und Arsenal wird es annehmen.

Samstag, Mai 28, 2011

Champeones

Mit dem CL-Finale zwischen dem FC Barcelona und Manchester United steht heute die letzte große Entscheidung dieser Saison an. Für die meisten Beobachter sind die Katalanen in der Favoritenrolle, ich halte auch zu ihnen, glaube aber, dass MeanU heute sehr gefährlich sein wird.

Selten bekommt man vor einem Spiel so viele interessante und konkrete Details präsentiert wie vor diesem, auf das beide Mannschaften sich ja so vorbereiten können, wie das im Alltag kaum einmal vorkommt. Häufig wird auch noch einmal auf das Spiel vor zwei Jahren rekurriert, in dem die Taktik von Guardiola unter anderem darin bestand, den rechten Fuß von Carrick aus dem Spiel zu nehmen, während Ferguson auf Seite des Gegners Valdes und Pique für spezifische Angriffe ausersehen hatte.

Den Tormann zu attackieren, dass empfiehlt David Pleat auch für Wembley 2011. Die englischen Zeitungen berichten, dass die roten Teufel im Training simuliert haben, wie mit Messi umzugehen ist, dabei musste Nani dessen Rolle übernehmen, Nani, von dem nicht einmal sicher ist, ob er heute spielen wird oder doch Valencia, der im Vorjahr den FCB vierzig Minuten lang vor kaum lösbare Probleme stellte. Dass links wieder der Koreaner Park auflaufen wird, ist zugleich Weltmarkenpolitik und eine gute Idee gegen Dani Alves.

Der Grund, dessentwegen ich Manchester United favorisiere, ist kein taktischer, sondern beruht auf den Erfahrungen dieser Saison, in der sie auch viele schlechte Spiele gewonnen haben, und nun steht ihnen tatsächlich das ganze Powerhaus ihres Kaders zur Verfügung. Was ich allerdings gern sehen würde, das ist die erfolgreiche Barca-Taktik, die schon gegen Real und Arsenal so super funktioniert hat: Messi als Mittelstürmer, der überall ist, nur selten im Angriffszentrum, zieht Ferdinand ins Niemandsland zwischen Viererkette und Mittelfeld, und der findet dann im entscheidenden Moment nicht schnell genug dorthin zurück, wo ein Pass von Iniesta oder (spät im Match) Afellay ankommt.

Wie auch immer, ich bin in Wien, ich werde das Spiel mit meinem Bruder in einer Kneipe im 7. Bezirk anschauen, und hoffe wie alle auf einen Klassikaner.

Donnerstag, Mai 26, 2011

Michael Althen

Heute ist in Berlin Michael Althen beerdigt worden. Sein Grab ist auf dem Waldfriedhof Heerstraße, sehr nahe beim Olympiastadion. Als er vor zwei Wochen starb, brachte ich gerade einmal ein paar dürre Sätze zusammen. Dass ich heute hier noch einmal auf ihn zurückkomme, hat eine einfachen Grund: Diese kleine Chronik war für unsere Verbindung wichtig. Er war für mich ein Kollege und Freund, und wir hatten vor allem beruflich miteinander zu tun. Das, was darüber hinausging, vermittelte sich vielfach über Fußball.

Er kam oft auf dieser Seite vorbei und ließ mich das dann auf die eine oder andere Weise wissen (direkt hier zu kommentieren, das war nicht seine Art, aber einmal hat er auch das getan). Michael war ein Anhänger des FC Bayern, aber nicht so, dass er damit fein raus gewesen wäre. Die Idee, einem weniger glamourösen Club wie Hertha BSC ein eigenes Logbuch zu widmen, fand er gut und überzeugend. Und das hat mich gefreut.

Deswegen ist hier für mich der Ort, seiner zu gedenken. Dass ich in Hinkunft auf meinem Weg zu Hertha quasi immer bei ihm vorbeikommen werde, macht die Sache nicht leichter, ist aber doch irgendwie tröstlich.

Mittwoch, Mai 25, 2011

Kamerafahrt


Hier also mein Film vom Betreten des Stadions des FC Fulham - zur Hälfte gibt es einen Moment, den ich eigentlich gern herausschneiden würde, weil ich da wenig professionell für eine Sekunde meine Handfläche gefilmt habe (ich hatte plötzlich zu viele Dinge in der Hand, weil ich von meiner Wasserflasche den Verschluss abnehmen musste), aber das Ethos der Plansequenz verbietet das.

Zu beachten die schmale Tür vor dem "turnstile" - modernes Massenmanagement würde dafür wohl keine Baugenehmigung mehr erlauben. Die Atmosphäre während des Spiels war dann allerdings die einer gelassenen Neugierde, durchgehendes Singen wie in der Ostkurve des Oly gab es bei Fulham nicht, am ehesten hatte noch der Fanblock des Arsenal FC dazu Lust, aber man merkt insgesamt schon sehr stark, dass das ein Publikum ist, das etwas geboten bekommen will.

Montag, Mai 23, 2011

Craven Cottage

Am Wochenende war ich in London und habe live das Finale der Premier League 2010/2011 gesehen. Arsenal spielte bei Fulham, dafür hatte ich mir vor vielen Wochen schon eine Karte besorgt, damals mit dem spekulativen Hintergedanken, dass es am letzten Spieltag noch um etwas gehen könnte - spätestens mit dem Elfmetertor von Kuyt in der 101. Spielminute beim Remis gegen Liverpool vor ein paar Wochen musste ich diese Hoffnung fahren lassen, eine Weile dachte ich sogar, ich sollte die Fahrt nach London sausen lassen, dann siegte aber doch die Neugierde.

Arsenal war die ganze Saison hindurch nicht auf eine beständige Weise überzeugend, im Gegenteil hat sich ein prinzipielles Unvermögen bemerkbar gemacht, das eigene Spiel auch nur gegen mittelklassige Gegner durchzusetzen. Das Team von Arsène Wenger fällt zunehmend zurück, alle Kommentatoren, die Arsenal immer noch für stilbildend halten, haben lange nicht hingeschaut. Aber dazu demnächst mehr.

Ich habe mir den Ausflug nicht verderben lassen und an der Themse ein Stadion vorgefunden, wie auch das alte Highbury von Arsenal einmal war - ein großartig antiquierter, immer wieder adaptierter Ort, an dem die schmalen Eingänge, die ich in dem obligatorischen, dieses Mal wieder halbwegs gelungenen "stadium entry film" festgehalten habe, das am deutlichsten anachronistische Element sind.

Ich saß auf einer Holzbank im Block J im Johnny Haynes Stand, und habe jede Sekunde genossen - auch die beiden Treffer von Fulham, die noch einmal verdeutlichten, wie sehr von vorn der Arsenal FC in diesem Sommer beginnen muss. Cesc Fabregas war gestern Nachmittag übrigens beim Formel 1-Rennen in Barcelona, er ist offiziell seit vier Spielen verletzt, wer aber ein wenig mit den Usancen von Wenger vertraut ist, wer also Arsenal-"Kremlinologe" ist wie ich, der wusste schon neulich, was Sache ist. Diese Beziehung ist zu Ende.

In den nächsten Tagen dann noch mehr Bildmaterial von dieser kleinen Fahrt ins Mutterland des Fußballs. Und irgendwann wohl auch eine Meinung zu Andreas Ottl.

Dienstag, Mai 17, 2011

Rauf und runter


Das war sie, die Saison 2010 auf 2011, die Hertha in Liga zwee bestehen musste. Als vor einem Jahr die neuen Dauerkarten auf den Markt kamen, sind wir - wie die meisten vernünftigen Beobachter - davon ausgegangen, dass der Oberring selten Publikum haben würde. Wir sind also nach unten gegangen, auf die teuren Plätze, die in Liga zwee nicht ganz so teuer waren. Dann kam, was nicht unbedingt zu erwarten war: Die Fans haben die Herausforderung fast noch besser angenommen als die Mannschaft, es gab einen Besucherschnitt von 46.678 (im Erstligajahr davor waren es 46.681 gewesen, lustige Differenz von nur drei Hanseln), und nun sind die Dauerkarten für das neue Spieljahr wohl ziemlich begehrt.

Das hat allerdings zur Folge, dass wir nicht einfach auf die Plätze von vor zwei Jahren zurückkehren können (was uns eigentlich am liebsten gewesen wäre, wir dachten sogar naiverweise, wir hätten darauf so etwas wie ein kleines Anrecht, war aber natürlich logistisch nicht machbar). Auf jeden Fall werden wir aber wieder nach oben gehen, Nordtribüne, "bürgerlicher" Sektor, Feldherrenperspektive, mittellinig, hoffentlich ohne Zigarrenraucher in der Nähe (das hatten wir zwei Jahre, dankeschön).

Die Plätze sind schon reserviert, und am ersten Tag des freien Verkaufs können wir dann ja noch sehen, ob wir vielleicht Glück haben und der vertraute Sitzplatz aus den Jahren vor Babbel nicht doch unbeansprucht geblieben ist. Die Sommerpause beginnt gerade erst, aber dieses gewisse Kribbeln der Erwartung, das ich aus den Jahren davor kenne, es ist schon wieder da. Erstligafußball in Berlin.

Montag, Mai 16, 2011

Auf und Ab

Zwei völlig unterschiedliche Szenen habe ich gestern erlebt beziehungsweise gesehen, sie haben gezeigt, wo meine beiden Clubs derzeit stehen. Am frühen Nachmittag war ich im Olympiastadion, Hertha hat gegen Ausgburg mit 2:1 gewonnen und damit Liga zwee 2010/2011 mit neun Punkten Vorsprung für sich entschieden. Dafür gab es eine Meisterschale, auch Felge genannt, es gab Ovationen für Pal Dardai, und anschließend ein großes Fest vor dem Stadion, bei dem ich nicht mehr dabei war.

Ich fuhr nämlich nach Hause, um Arsenal gegen Aston Villa zu sehen, vorletzte Runde in England, Kampf um die Qualifikation zur Champion's League. Das Spiel ging mit 1:2 verloren, und dann zeigte das Internet-Fernsehen des FC Arsenal die vorher schon anberaumte und deswegen auch zu absolvierende "lap of appreciation" der ganzen Mannschaft, also auch der vielen gerade verletzten Stars (Fabregas, Nasri, Clichy, Djourou, ...) vor einem nur noch zu einem Drittel gefüllten Emirates. So sieht das aus, wenn ein großes Projekt gerade gescheitert ist, und zwar nicht durch böse Schicksalsschläge.

Hertha hat in dieser Saison sehr viel richtig gemacht, und der Rest ist auch super gelaufen - damit sind aber nur die Voraussetzungen geschaffen worden, wieder auf der Ebene an dem Spiel teilzunehmen, auf der es wirklich zählt. Arsenal und vor allem der Trainer Arsène Wenger nimmt seit vielen Jahren auf höchstem Niveau an dem Spiel teil, fällt auf diesem höchsten Niveau aber kontinuierlich zurück.

So bin ich ein wenig zerrissen heute, letztendlich aber bleibt der starke Eindruck aus dem Olympiastadion gestern: Das Team, das ich vor den eigenen Auge habe, das Team, dessen Newcomer ich vor einem Jahr in Lübars hautnah sehen konnte, ist nach menschlichem Ermessen auf einem guten Weg.

Mittwoch, Mai 11, 2011

Gentechnik

Mit der Verpflichtung von Thomas Kraft ist Hertha fast so etwas wie ein Coup gelungen. Er hatte beim FC Bayern nach seiner abrupten Beförderung den einen oder anderen blöden Moment, aber doch überwiegend gezeigt, dass er ein Toptalent ist und anscheinend auch eine Persönlichkeit, die diesem schwierigen Beruf gewachsen ist. Dass er nun die Nummer eins sein wird, passt zu der neuen Talentepolitik bei Hertha, und aller Voraussicht nach auch sportlich.

Leider wird uns nun auch für eine ganze Weile das blöde Gerede vom Bayern-Gen verfolgen, das Hertha sich "einpflanzt" durch Beschäftigung von Spielern wie Lell, Kraft und möglicherweise auch noch Ottl. An dieser Rede sind zwei Sachen verkehrt. Erstens ist das Bayern-Gen in seiner Wirkung nicht eindeutig definiert, allzu oft führt es doch auch dazu, dass eine von sich sozusagen erbsubstanziell überzeugte Mannschaft unter ihren (finanziellen, infrastrukturellen, personellen) Möglichkeiten spielt - es gibt nun einmal kein naturwüchsiges Recht auf Sieg, was es aber gibt, sind Spieler oder Mannschaften, die einen besonderen Draht zum Erfolg zu haben scheinen.

Davon kann beim FCB eigentlich keine Rede sein, seit Jahren bleiben die sportlichen Ergebnisse weit hinter den Standortbedingungen des Clubs zurück, der ja von seinen Möglichkeiten her alle Jahre im Halbfinale der CL stehen müsste. Den Nimbus trägt der FCB in einer Mischung aus Arroganz und Verlegenheit vor sich her, so richtig souverän damit umzugehen wissen sie nicht.

Zweitens kauft Hertha ja Spieler, die das Bayern-Gen gar nicht haben, sonst wären sie noch dort und hätten sich durchgesetzt. Lell wäre am FCB fast zerbrochen, Ottl hatte seine einzige brauchbare Phase bei Nürnberg, und Kraft steht hoffentlich erst am Anfang seiner Karriere.

Bleibt der Coach, bleibt Markus Babbel, von dem für mich vor allem zählt, dass er beim FC Liverpool gespielt hat, der eine ganze andere Beziehung zum Erfolg und zum Scheitern hat, eine, in der es nicht auf Erbmaterial ankommt, sondern auf Ethos. Das ist der Faktor, auf den es für Hertha in der neuen Saison ankommen wird, und daran wird auch zu messen sein, ob ein Ottl das zentrale Mittelfeld noch einmal so aufwerten kann, dass man Perdedaj (und wohl auch Lustenberger) die Entwicklung verbaut.

Montag, Mai 09, 2011

Erzgebirge


Großartiger Mai-Sonntag gestern, Wetter bestens, Auswärtsfahrt ein Fest, Spannung gering: Hertha hat bei Erzgebirge Aue mit 2:0 und gewonnen und die Felge geholt. Ramos und Friend besorgten noch vor der Pause den Endstand, der Kanadier hat sich sehr gefreut, er bekam einen feinen Pass von Perdedaj in den Lauf und vollendete mit einem Lupfer. Das Stadion liegt in einem waldigen Tälchen an einem kleinen Flüsschen, es war mit 15000 Zuschauern ausverkauft. Im Gästesektor konnte man sich frei bewegen, sofern die dichte Belegung mit (männlicherseits häufig oberkörperlich entblößten) Fans dies zuließ. Beim Imbiss gab es nicht nur Bratwurst, sondern auch Nudeln und Fischsemmel. Ich werde die Ausbeute meiner kleinen Auswärtsfahrt (den Stadionfilm, Fotos) in den nächsten Tagen hier reinstellen. Zur Feier des Tages zitiere ich gern die Ostkurve: Meine Stadt, mein Verein - Hertha BSC.

Sonntag, Mai 01, 2011

Spannungsabfall

Nach menschlichem Ermessen sollte das die letzte Begegnung von Hertha BSC mit der Schlabberhose gewesen sein, die Gabor Kiraly zu seinem Markenzeichen gemacht hat: 2:1 haben die Sechziger im Olympiastadion gewonnen, das Spiel habe ich nicht vollständig gesehen, nachholen werde ich es unter Umständen auch nicht. Ich vollziehe so den Spannungsabfall nach, den die Mannschaft wohl auch verspürt hat.

Nächste Woche in Aue sollte das schon wieder anders sein. Die Saison rinnt langsam aus, jetzt steht auch schon der deutsche Meister in Liga uno fest, das Duell von Arsenal gegen Manchester in zwei Stunden ist nur noch von theoretischer (wenn auch von enormer nimbischer) Bedeutung, vor allem, nachdem Chelsea gestern durch zwei Tore gegen Tottenham gewann, die beide nicht hätte "stehen" sollen (im ersten Fall war der Ball nicht vollständig hinter der Linie, im zweiten war Kalou im Abseits).

Hätte Tottenham die Möglichkeit gehabt, zwei Entscheidungen anzufechten, die Spurs hätten das Spiel vielleicht gewonnen. Bleibt als Spannungsmoment noch das dramatische Comeback von Lucien Favre mit Gladbach, von dem wir wohl erst in zwei Wochen wissen werden, ob es nicht doch zu spät kam. Vor einem Jahr saß ich am 1. Mai vor dem Fernseher, während draußen das Myfest dröhnte, und sah Hertha gegen Leverkusen (hin)untergehen. In diesem Jahr werde ich wieder vor der Kiste sitzen, zum Glück mit deutlich besserer Gefühlslage. Alles neu macht der Meu!