Montag, August 27, 2012

Curse Britannia

Der Arsenal FC hat die Saison mit zwei torlosen Unentschieden begonnen. Das Besondere an diesem Umstand ist, dass die beiden Spiele nahezu identisch waren - soweit dies bei einem Sport möglich ist, der natürlich per definitionem jedesmal hochgradig unwiederholbare Ereignisse hervorbringt. Die Gegner kamen aus jener Hälfte der neun oder zehn EPL-Clubs, die sich gegen Arsenal noch im Zweifelsfall mit einem Punkt zufriedengeben: Sunderland und Stoke City. Das für einen Gooner wie mich Ärgerliche ist, wie einfach die Rezepte sind, die inzwischen reichen, um Arsenal in Schach zu halten: Unterbindung des Flügelspiels, dezente Steuerung des Spiels nach innen, dort ist dann kein Platz mehr für echte Torchancen. Mehrere Faktoren kommen da zusammen: der schleichende taktische Niedergang von Arsenal, der sich schon über Jahre hinzieht; der Abgang von van Persie und Song; das Problem mit den beiden Außendeckern.

Mit dem Niedergang von Arsenal meine ich im Grunde, dass Wenger seinem eigenen Mythos verfallen ist (wie auch die deutschen Reporter ihn immer noch nachbeten): Arsenal wäre demzufolge das Team der "passmasters", das mit Kurzpässen zum Erfolg kommt, indem der Gegner "schwindlig"gespielt wird, wie wir in Österreich gern sagen. Leider funktioniert das schon lange nicht mehr so, wie es wohl in der Reinkultur sowieso nie funktioniert hat. Die Gegner haben Arsenal längst durchschaut, besser funktioniert die Sache dann, wenn es ein Spiel auf Augenhöhe ist, aber gegen defensive Mannschaften ist Arsenal schon lange tendenziell steril.

Im vergangenen Jahr hat van Persie dazu beigetragen, dies zu übersehen. Er hat eine Reihe von außergewöhnlichen Toren erzielt, viele nach originellen, langen Pässen von Song; beide Faktoren fehlen nun, stattdessen mühen sich Podolski, Giroud und Cazorla um Abstimmung mit dem ebenfalls de facto neuen Abou Diaby und mit Arteta, der neben Cazorla eher zu verblassen scheint. Da die neuen "signings" ihre Chance bekommen müssen, saß Walcott gegen Stoke viel zu lange auf der Bank, während Podolski hilflos nach einer Bindung an das Spiel suchte. Giroud war fast noch schlimmer dran, er konnte weder als "Wandspieler" noch mit Kopfbällen irgendetwas andeuten.

Das dritte Problem ist, dass Wenger Clichy und Sagna nicht adäquat ersetzt hat. Clichy ging weg, Sagna ist langfristig verletzt, nun spielen Gibbs und Jenkinson, die mit Podolski und Gervinho kein Verständnis haben, und auch mit dem Rest der Mannschaft nicht. So läuft eben immer wieder alles auf die Stauzonen im offensiven, zentralen Mittelfeld zu.

Arsenal spielt taktisch seit Jahren denselben Stiefel, von einem gut organisierten Offensivpressing kann keine Rede sein, und so fällt es aufgrund der zumeist tieferen Ballgewinne immer wieder schwer, Tempo ins Spiel zu bringen. Ich bin mir sicher, dass ein nicht geringer Teil der englischen Trainer sich heimlich über Arsenal amüsiert: In Arsène we trust, singen die reisenden Gooner unverdrossen. Es ist aber längst Zeit für einen Misstrauensantrag.

Samstag, August 25, 2012

Abstand zur Spitze

Es war zu größeren Teilen richtig schlechter Fußball, den Hertha gegen Jahn Regensburg gezeigt hat. Doch es hat zu einem 2:1 gereicht, während Union bei Sandhausen verlor, sodass vor dem Derby der kleinere der beiden Berliner Clubs noch ein bisschen nervöser sein müsste. Doch das schafft wiederum eine noch intensivere Cup-Atmosphäre, sprich: die besonderen Bedingungen werden noch ein bisschen besonderer werden.

Zwei Spielzüge knapp vor der Pause haben im Wesentlichen gereicht, um eine bis dahin mäßige Begegnung auf Kurs zu bringen. In beiden Fällen waren Ben-Hatira und Allagui die Hauptbeteiligten. Die Investititon für den deutschtunesischen Angreifer kann man vermutlich bald als gerechtfertigt verbuchen, besser als der souveräne Abschluss zum 1:0 nach weitem, schönem Pass von Ben-Hatira gefiel mir sogar noch der kleine Lupfer mit dem Kopf am kurzen Eck (wiederum nach Hereingabe von Ben-Hatira), der zu Wagner kam, der nur noch einnicken musste. Das war wohl Absicht so, auch wenn Allagui wohl nicht genau wissen konnte, wie gut der zweite Stürmer von Hertha stand (ca. 30 cm vor der Torlinie, unbewacht). Wagner hatte ansonsten wieder ein unglückliches Spiel, übermotiviert, untergeschickt, aber er freute sich nachher sichtlich.

Die restlichen 85 Minuten inklusive Nachspielzeit müssen Luhukay allerdings doch sehr zu denken geben. Gut, Hertha hatte das Spiel halbwegs im Griff, aber es gab wieder ein sehr vermeidbares Gegentor, und die mangelnde Qualität aus dem Zentrum heraus (der wieder einmal idiotisch cholerische Franz, Niemeyer, Kluge) ist doch schon beinahe systemisch. Hubnik fiel nach einem Zusammenprall mit einem eigenen Mann bald aus, Lustenberger musste in der Innenverteidigung aushelfen, ihn muss man mit Vorbehalt beurteilen, als "Springer" ist er ja doch der ärmste Hund. Holland schlug sich auf der Position des linken Außendeckers wacker.

Am bedenklichsten fand ich die Leistung der beiden Einwechselspieler Ramos und Ronny. Für solche Auftritte hat der Fußballjournalismus das Etikett "pomadig" ausfindig gemacht, wobei die Motivlagen unterschiedlich sein dürften: bei Ramos herrscht anscheinend einfach große Ratlosigkeit (wer bin ich? was mache ich hier? was ist das für ein Spiel?), bei Ronny hingegen ist der Leichtsinn anscheinend immer noch der Bruder der gelinden Selbstüberschätzung. Die Ballverluste der beiden Fachkräfte aus Lateinamerika waren haarsträubend, hatten aber auch damit zu tun, dass von einem System Luhukay insgesamt bisher wenig zu sehen ist.

Gegen Union würde den meisten Fans aber wohl jeder Stümpersieg reichen, und mit Blick auf die Tabelle würde ich mich da sogar anschließen, auch wenn die Differenz zum "richtigen" Fußball (gestern ab 20.30) doch sehr, sehr schmerzhaft ist. Ben-Hatira und Allagui haben immerhin angedeutet, dass sie um diese Differenz noch wissen, und dass sie nicht ganz und gar willens sind, sie anzuerkennen. Dafür gebührt ihnen unsere Hochachtung.

Montag, August 20, 2012

Wochenend und Sonnenschein

Das erste Wochenende mit fett Fußball in der neuen Saison, und gleich eine Menge interessanter Dinge passiert. Besonders befriedigt hat mich das Spiel, von dem ich am wenigsten mitbekommen habe: Der Berliner AK 07 hat Hoffenheim mit 4:0 aus dem Cup befördert, ich sehe das als Rache der Hauptstadt an einem ihrer Verächter. Dass die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Truppe von Markus Babbel dann auch noch, unabhängig vom Ergebnis am Samstag, zu den Abstiegskandidaten der neuen Saison zählte, war eine kleine Draufgabe, von der ich mir natürlich nichts kaufen kann. Aber im Leben eines Fans zählen ja auch die gefühlten Siege (bzw. Niederlagen der anderen).

Samstag um vier ging es dann richtig los: Arsenal gegen Sunderland auf Sky, leider wieder ohne den englischen Kommentar (nichts gegen Andreas Renner, aber man hört halt doch in jeder Sekunde, dass er in jeder Hinsicht nicht allzu nahe dran an diesem Spiel ist, und so plappert er sich halt durch die neunzig Minuten - ich vermisse, ich sag's noch einmal, die professionelle Leidenschaft der englischen Kommentatoren, die durchwegs gute Stimmen, eine Ahnung vom Spiel, vor allem aber "attitude" haben). Arsenal spielte viel besser als in der entsprechenden Begegnung vor einem Jahr, damals schoss allerdings van Persie zwei Tore, dieses Mal fiel keins. Podolski spielte eine Stunde als zentraler Angreifer und hinterließ einen bemitleidenswerten Eindruck. Er braucht wohl einen Fremdenführer für die neue Liga. Mertesacker wie immer mit der offensiven Geistesgegenwart einer Schildkröte, immerhin aber stand auch seinetwegen die Null.

Sonntag dann Hertha. DFB-Pokal beim Wormatia Worms, das bedeutet, wie auch von vielen anderen Plätzen in der zweiten Liga: Übertragungsqualität wie früher aus dem Ostblock. Leider auch entsprechendes Spiel. Was immer Jos Luhukay im Schilde führt, es erschließt sich noch nicht, anscheinend auch der Mannschaft nicht. Gegen Worms war jedenfalls nicht zu erkennen, welche Spielanlage vorgesehen war, außer, dass Ronny mit langen Vertikalpässen den Ball zum Gegner befördern sollte und Sandro Wagner mit langen Anspielen die Gelegenheit zu Offensivfouls bekommen sollte. Kachunga, als zweite Spitze meistens den beiden Flügeln im Weg, konnte die Vorschusslorbeeren aus der Vorbereitung (und die Elogen meiner Gladbacher Freunde) nicht bestätigen.

Defensiv ist Hertha große Baustelle. Da wird wohl bis zur Rückkehr von Kraft noch mächtig herumgebastelt werden, und ganz ausschließen würde ich nicht, dass bis Ende August noch jemand geholt wird. Es sind zwar viele Leute da, aber leider mehren sich die Gründe dafür, an deren Qualität oder Potential zu zweifeln. Rechnen wir dann noch die bereits deutlich zu sehende Verunsicherung dazu, haben wir eine Mannschaft, die sich auch in der zweiten Liga wird strecken müssen. Immerhin kann Hertha sich nun auf diesen Bewerb konzentrieren.

Der wird schwer genug. Luhukay scheint im Dunkeln eines Kaders zu tappen, der zahlreiche Optionen bietet (Allagui gestern auf der Bank - warum eigentlich?), aber kaum Struktur. Und in der Hitze von Worms waren auch die einfachen Dinge vergessen: gute Ballannahme, schnelle Weiterleitung, flinkes Freilaufen - no way. Fußball ist ein schweres Spiel, aber von Profis sollten wir doch eigentlich erwarten können, dass sie nicht jedes Mal bei Null anfangen müssen. So sieht es aber aus bei Hertha im Moment. Eine Mannschaft, die auf nichts aufbauen kann. Am Freitag gegen Regensburg steht sie schon ganz schön unter Druck.

Freitag, August 17, 2012

Nahrungskette

Wenige Tage vor dem ersten EPL-Match gegen Sunderland hat der Arsenal FC also Robin van Persie an Manchester United verkauft. Dort wird der Niederländer eine Partnerschaft mit Wayne Rooney eingehen, der englische Nationalstürmer Danny Welbeck wird sich zurückgesetzt fühlen müssen, und ein gewisser Xavier Hernández, auch genannt Chicharito, wird sich fragen, was seine Perspektiven sind. Nicht zu reden von Federico Macheda, der einmal ein sensationell wichtiges Tor für United in letzter Sekunde spektakulär erzielte, danach aber zum "one hit wonder" verkam und diese Saison bei QPR als Ausgeliehener verbringen wird.

Fußball ist ein Geschäft mit enormen Redundanzen, und manchmal geht es auch ganz einfach darum, einer Mannschaft ihren "Talisman" zu nehmen, und ihr den Platz in der Nahrungskette der wirklich großen Clubs zuzuweisen. Tatsächlich sind sich die Kommentatoren nicht einig, ob MeanU van Persie wirklich braucht. Sicher aber ist, dass Arsenal ohne ihn letztes Jahr im Mittelmaß versunken wäre.

Und das ist genau der Grund, warum ich den Verkauf eigentlich begrüße. Denn die Mannschaft von Arsène Wenger wird nun wieder als Team besser funktionieren müssen, wenn die außergewöhnlichen Tore von van Persie wegfallen. Die letzte Saison in England war ja eine ungewöhnliche insofern, als selbst die Geldsacktruppe von Roberto Mancini relativ angreifbar war. Dass Arsenal mit zehn, zum Teil sehr vermeidbaren Niederlagen noch Platz drei schaffte, ist eigentlich ein Alarmzeichen. 49 Gegentore sind ein anderes.

Das für meine Begriffe entscheidende Match habe ich noch lebhaft in Erinnerung. Am 2. Januar spielte Arsenal bei Fulham, ging in der 21. Minute durch Koscielny in Führung, und wurde dann von einer exzellentes Offensivpressing spielenden Mittelklassemannschaft geduldig aufgerieben. Die Gegentreffer fielen in den letzten sechs Minuten, danach war deutlich, dass das gerade gewonnene Momentum verloren und der Kader des großen Arsenal FC nicht für die Anforderungen einer Saison ohne Winterpause gemacht war: Djourou als rechter Außendecker, Mertesacker in der Innenverteidigung, ein völlig erschöpfter Ramsey als Spielmacher, das reichte nicht.

Nun bleibt für die neue Saison ein großes Fragezeichen. Es steht über Alexandre Song, der neben van Persie der auffälligste Spieler letztes Jahr war. Angeblich ist der FC Barcelona an ihm interessiert, die Berichte klingen plausibel, obwohl er dort vermutlich nicht Stammspieler wäre, sondern Keitas Edelreservistenrolle übernehmen würde (oder aber er verdrängt Busquets). Song und Arteta sind ein großartiges zentrales Duo, mit der Neuverpflichtung Cazorla davor könnte das eine Konstellation werden, die dem ewig verletzten Jack Wilshere ein langsames Comeback erlauben würde.

Doch wie immer sind es die Männer in der zweiten Reihe, die entscheiden werden. Wer vertritt den verletzten Bacary Sagna auf rechts? Wie wird Wenger mit Abou Diaby und Mertesacker umgehen, die beide bisher sein großes Vertrauen nicht gerechtfertigt haben? Reichen zwei exzellente Innenverteidiger (Koscielny und der neue Kapitän Vermaelen)? Reicht ein Ersatzkeeper wie Fabianski? Und wie wird aus den zahlreichen Offensivkräften (Giroud, Podolski, Gervinho, Oxlade-Chamberlain, Walcott, Cazorla, Ramsey, Rosicky, Chamakh) eine Torfabrik? Und wie schlagen sich junge Hoffnungsträger wie Coquelin, Bartley oder der bisher zu häufig durch Gezwitscher aufgefallene Frimpong?

Die Aufstellung gegen Sunderland wird weisen, welche Präferenzen Wenger setzt, und wo vielleicht noch zugekauft wird. Ich würde mir folgendes Team wünschen: Szeszny. Jenkinson - Koscielny - Vermaelen - Gibbs. Song - Arteta - Cazorla. Walcott - Giroud - Gervinho. Vermutlich aber ist Walcott noch nicht matchfit, sodass Podolski auflaufen wird. Samstag 16.00, it's the English Premier League, and it's live!

Sonntag, August 12, 2012

Team-Puzzling

Eine "wilde, undurchsichtige Saison" sieht ein Kommentator des zuständigen Bezahlfernsehens für die zweite deutsche Fußballliga heraufziehen. Das Beobachtungsmaterial, aus dem er diesen Schluss ableitete, lieferte das Spiel FSV Frankfurt gegen Hertha BSC, das mit 3:1 (0:1) für die Gastgeber endete. Der Absteiger aus Berlin hat damit nach zwei Spielen immerhin eines geschafft: Der Favoritennimbus ist weg. Niemand will ihn haben, schon gar nicht die kleinen Mannschaften, die als "upsetters" durch die Stadien ziehen und Traditionsteams wie Köln, Bochum oder eben Hertha blöd dreinschauen lassen. Es war, den Regeln entsprechend, ein Spiel mit zwei Spielhälften. Nach der ersten führte Hertha halbwegs verdient mit 1:0. Ndjeng hatte seiner offensiven Tendenz entsprechend in der gegnerischen Hälfte den Ball erobert, setzte sich gut durch, spielte zu Allagui, der in Gomez-Manier eine Pirouette hinlegte, den Ball an den Pfosten setzte, woraufhin Ben-Hatira gekonnt abstaubte.

Dieser Vorsprung ging bald nach der Pause verloren, als John Anthony Brooks einen Ball mit dem Kopf zu Burchert zurückspielen wollte. Das misslang, Kapllani ging dazwischen, Burchert gab ihm im Strafraum die Gelegenheit, sich ein Foul abzuholen. Das bedeutete Rot für den zweiten Goalie von Hertha, Einwechslung von Sprint für Knoll, Ausgleich durch Schlicke, und eine stark veränderte Situation in einem Spiel, das danach - nicht unbedingt notwendigerweise, aber doch folgerichtig - vollständig kippte. Ein perfekter Konter des FSV, den Leckie souverän abschloss, blamierte im Grunde die gesamte Berliner Formation, namentlich aber Ndjeng. In der Nachspielzeit erhöhte Verboek noch auf 3:1 (namentlich blamiert: Hubnik).

Manager Preetz nahm Brooks anschließend in Schutz, tat dies aber mit einem Satz, der mangelnde Überlegung verrät: "Brooks und Schulz dürfen Fehler machen". Das kann man so sehen, es fällt dabei allerdings ins Auge, dass JLu auf der linken Hertha-Seite eine ganze Fehlerkette aus jungen Kräften installiert hat, die von Knoll über Schulz bis Brooks reicht, sich beim zerstreuten Hubnik fortsetzt, und auch der defensiv nicht gerade großartige Ndjeng zählt noch dazu. Vernünftige Mannschaften stellen die unerfahrenen Kräfte auf Positionen, auf denen sie nicht unter sich sind. Hertha aber beginnt die Saison mit einem Fehlerblock.

Das liegt sicher auch an der Unwucht des ein wenig rätselhaft komponierten Kaders. Erstens ist da natürlich der überzählige Ramos, der dieses Mal auf dem Flügel auflief, aber über die üblichen winzigen Ansätze nicht hinauskam. Er blockierte heute den Platz, den Ben-Hatira für sein Spiel gebraucht hätte. Der beste Berliner spielte lange eine Art hängende Spitze, das ergab einige schöne Kombinationsversuche mit Allagui, öfter aber blockierte das rechtslastige Hertha-Spiel sich durch eigene Überzahl. Schulz, der eindeutig auf die Position von Knoll (oder auf die Ersatzbank) gehört, ist als Außendecker fehlbesetzt, das ist nach zwei Spielen schon recht klar.

Zweitens hat der Manager mit Wagner einen eher unproduktiven Spieler vor Kachunga, Sahar und (hoffentlich im neuen Jahr wieder) Lasogga gesetzt, sodass Luhukay da eine ganze Armada von Leuten bei Laune halten muss, während er in der Defensive offensichtlich unendlich langmütig ist. Brooks sollte sich bewähren dürfen, aber nicht neben Schulz, sondern von mir aus neben Bastians. Schulz sollte sich bewähren dürfen, aber als Winger. Ben-Hatira auf der Raffael-Position verdient einen weiteren Versuch, besser aber wäre wohl, Kachunga neben Allagui, Ben-Hatira nach außen, Ramos auf die Bank. Und Ronny? Kluge? Lustenberger? Ziemlich "puzzling", was da jedes Wochenende aufzulösen ist, während sich der schwächste Mannschaftsteil, die Defensive, fast von selbst aufzustellen scheint.


Samstag, August 04, 2012

Drecksaustall




























Erste Erkenntnisse der neuen Saison: Hertha ist in Liga zwee angekommen. Ein Daueranläufer (Kluge) macht noch keinen Spielmacher. Roman Hubnik macht seinem Ruf als Minimunic (kleiner Simunic) neue Ehre. Adrian Ramos könnte sich als unverkäuflich erweisen. Marcel Ndjeng schießt Standards fast so gut (?) wie Patrick Ebert. Ronaldinho Berlinho (Ronny) ist eine Wunderwaffe (Wundertüte?). Brooks ist ein brauchbarer Bewacher von Hubnik. Schulz ist ein brauchbarer Anwärter auf den Michael-Hartmann-Orden. Paderborn spielt einen gut strukturierten Fußball. Herthas Aggressivität bedarf noch der Dosierung. Der Kapitän, der durch seine Selbstbezeichnung als "Drecksau" den Saisonstart auf die porcilen Metaphern gebracht hatte, ist nicht sacrosanct. Lustenberger war aber nicht so viel besser. Was also hat JL sich mit der Auswechslung gedacht? Noch nichts Wesentliches. Erst im Oktober wird Hertha im Schweinsgalopp unschlagbar sein.