Ein paar spontane Worte zum 1:0-Heimsieg gegen den HSV. Als die Spieler auf ihrer Ehrenrunde waren, trotteten Ronny und Ramos ein wenig hinterher. Dann ließ sich Nico Schulz zu ihnen zurückfallen, die beiden Starlegionäre (gilt das Wort eigentlich noch?) nahmen ihn in die Mitte. Es war die Geste, mit der das Spiel besiegelt wurde, bevor die Ostkurve, der dieser Sieg mehr als allen anderen (außer den Spielern und JLu) zu gönnen ist, die Mannschaft in Empfang nahm. Der Coach hatte heute etwas riskiert, und sein Manöver war voll aufgegangen. Niemand hätte sich gewundert, wenn er die konservativere Variante mit Holland links hinten gewählt hätte. Doch er stellte mit Nico Schulz den dritten Leftback im dritten Ligaspiel in dieser Saison auf.
Zur Halbzeit war ich ein wenig in Sorge, ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn der den Debütanten (in dieser Rolle in der ersten Liga) in der Kabine gelassen hätte, er war ja mit Gelb vorbelastet und hatte ein, zwei Wackler gehabt. Doch in der zweiten Halbzeit verlagerte sich das Hertha-Spiel, das im ersten Durchgang vor allem Baumjohann geprägt hatte, nach links, und wieder einmal gab es für das Tor, das Nico Schulz Adrián Ramos auflegte, mehrere Generalproben. Der Sieg ist unendlich befriedigend, denn er war verdient, hart erarbeitet, er beruht auf einer echten Mannschaftsleistung, und darauf, dass der Coach (von der Mannschaft, aber auch vom Spiel) ein wenig mehr wollte, als nur das Minimalprogramm - das wäre ein Remis gewesen, zur Bestätigung des guten Starts. Luhukay wollte den Sieg, die Mannschaft schenkte ihm einen denkwürdigen.
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