Das spontane Telegramm zum Auswärtsspiel in Wolfsburg: Die Niederlage geht in Ordnung, auch wenn sie einen schalen Beigeschmack hat. Hertha hatte nach 20 Minuten begonnen, das Spiel zu gestalten, nach vierzig Minuten aber folgten zwei folgenschwere Szenen: Naldo kommt in einem gähnend leeren Halbfeld zu einem missglückten Schuss, den Olic attackiert, während Langkamp passiv bleibt: 0:1. Kurz darauf kann Brooks im Fünfmeterraum einen Ball nicht gut klären, er versucht mit ein wenig zu viel Schmackes zu korrigieren, Diego holt sich einen Elfmeter, den er selbst verwandelt.
Ein Rückschlag vor der Pause, der in der zweiten Halbzeit nicht korrigiert werden kann - auch deswegen, weil Luhukay nicht überzeugend wechselt (warum der bewährt sinnlose Wagner? warum Ramos, der im Zentrum mit Ronny viel besser harmoniert, auf die Außenbahn?), vor allem aber deswegen, weil Wolfsburg demonstriert, warum die Liga allgemein so stark an Niveau gewonnen hat. Hecking hatte mindestens einen so guten Plan heute wie Luhukay, mit den zwei Toren im Rücken konnte Wolfsburg mit einem geschickten Offensivpressing Hertha doch sehr gut eindämmen. Wäre es nicht vielleicht klüger gewesen, doch positionelle Wechsel vorzunehmen (Kluge für Hosogaj, Ronny für Baumjohann)? Ich denke, dass das ein besseres Flügelspiel gewährleistet hätte, und mehr Torgefahr.
Insgesamt aber geht die Mannschaft intakt aus der Sache hervor. Gut gefielen mir Langkamp (in einigen Szenen deutet sich da ein Leader an), Schulz, Lustenberger, eigentlich auch fast alle anderen. Das Ankommen in der Liga, Phase 4: guter Fußball wird fast überall gespielt, es kommt auf Nuancen an, Hertha war heute nur 20 Minuten zwingend. Pausen, wie Baumjohann sie sich immer wieder nimmt, sind Pausen der ganzen Mannschaft. Auch der Coach ist nicht unfehlbar. Wie sollte er auch. Hertha spielt erste Liga, und das auch im vierten Spiel absolut konkurrenzfähig.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen