Gestern Nachmittag hätte ich ein wenig Zeit gehabt. Ich wollte zum Training fahren, hätte mich doch interessiert, was in diesen Tagen so geübt wird. Doch wir sollen das nicht erfahren. Hertha trainiert den größten Teil der Woche "nicht öffentlich", und ich habe dabei eigentlich nicht das Gefühl, dass das deswegen ist, weil da so ausgefuchste taktische Feinheiten geübt werden, sondern weil man König Otto nicht zu konkret dem prüfenden Blick der Fans aussetzen will. Gerade deswegen, weil anscheinend die Einheiten ja von Tretschok und Covic geleitet werden, ist der Mann mit der unendlichen Erfahrung eine besondere Beobachtung wert. Nicht erlaubt, ich hätte am Vormittag kommen müssen.
In dieser Woche werden auch die Unterlagen für die Lizenzierung für die kommende Saison abgegeben. Die Mopo hat dazu einen plausiblen Bericht gebracht, aus dem im Grunde wieder einmal hervorgeht, dass Hertha noch auf lange Zeit mit gravierenden (selbst verursachten) Startnachteilen wird arbeiten müssen (würde man die nicht wenigen Millionen, die der "anonyme" Investor zugeschossen hat, aus der Bilanz herausrechnen, wäre Hertha mit Pauken und Trompeten bankerott).
In dieser schwierigen Phase werden am Samstag die Bayern (die "Bauern", wie man hier gern sagt) erwartet, mit 14 Toren aus zwei Spielen im Gepäck. Dem Trainer des FC Basel, dessen Konzept der Druckwellenentschärfung am Mittwoch in der CL ja nicht aufging, ist immerhin ein wesentlicher Beitrag zur Aufklärung zu verdanken: "Das Bayern-Gen gibt es nicht", hat er in einem Interview gesagt. Dafür spricht auch, dass der einzige Bayer, der bei Hertha derzeit wirklich Leistung bringt, aus Rheinland-Pfalz kommt: Thomas Kraft.
Ich wäre sehr dafür, dass er am Samstag seinen Ex-Club zur Verzweiflung bringt. Ganz allein wird ihm das aber nicht gelingen. Ich hoffe, dass das nicht öffentliche Training diese Woche gut genützt wird. Und dass der Wolkenguckucksopa, der zur Zeit als Cheftrainer fungiert, eine Idee entwickelt gegen die Lücken, in die Thomas Müller so gern geht.
1 Kommentar:
Gutes Stichwort, die "Geheimgesellschaft"! Mein Gewährsmann, der die derzeit handelnden Personen bei Hertha gut kennt, weiß zu berichten, daß die Trainingspläne von T&C gemacht werden und der unendlich Erfahrene nur mal drüberschaut. Wundert einen nicht, interessanter ist da schon, daß Preetz sich ständig mit T&C austauscht. So wie er unter Skibbe ständig "in die Mannschaft hineingehört" hat, was Skibbe jetzt ja nachträglich öffentlich beklagt. hat. So wenig ich von Skibbe halte, es ist klar, daß seine Autorität vom ersten Tag an ausgehöhlt war, und auch jetzt sieht es so aus, als wolle Preetz, auch wenn das eher kontraproduktiv ist, vor allem eines: um jeden Preis Einfluß behalten, den er auf den selbstgerechten Chefcoach nicht ausüben kann. Wogegen er T & C gegenüber weietr die Chefrolle spielen darf. Gruß von Valdano
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