In einer Bar am Bahnhofsvorplatz von Oberhausen habe ich gestern noch ein paar Minuten von Bochum gegen Hannover gesehen, geprägt von vergeblichen Bemühungen der Mannschaft von Marcel Koller, einen Ball an Robert Enke vorbeizubringen. Durch das 0:2 ist die Reviermannschaft wieder im Begriff, tief in den Abstiegskampf zu geraten. Ich habe nur zwanzig Minuten zugeschaut, aber es fiel doch auf, dass das eine ordentliche Leistung beider Mannschaften war, ein Kellerduell, bei dem die technischen Grundlagen sehr ansehnlich waren.
Heute werde ich mich am Nachmittag diskret von der Truppe der Besucher der Kurzfilmtage Oberhause entfernen und eine S-Bahn nach Gelsenkirchen nehmen, um mich vor der Arena auf Schalke in die Menge zu mischen. Sollte es sich ergeben, dass ich informell und zu einem vertretbaren Preis eine Karte für Schalke gegen Bayer 04 erwerben kann, dann würde ich auf diese Weise die Arena besichtigen, von der ich immer wieder höre, dass die Spiele da drin wie Hallenfußball wirken.
Morgen möchte ich dann über Hamburg zurück nach Berlin fahren. Die Hertha hatte eine lange Woche Zeit, sich auf das richtungsweisende Auswärtsspiel zu konzentrieren, bin schon gespannt, was das gebracht hat, und ich hoffe natürlich auch, dass die Berichte über Patrick "Petrick" Eberts Mittelfuß nur das übliche unterwöchige Geplänkel waren.
Wieviel von meiner näheren Berliner Heimat, dem Randalebezirk Kreuzberg, noch steht, kann ich den Onlinemedien nicht so recht entnehmen, ich gehe einmal davon aus, dass der 1. Mai vorbeigegangen ist, ohne dass die kleingewerbliche Wirtschaftsordnung vor meiner Haustür über den Haufen geriotet wurde. In Oberhausen hat gestern die alevitische Glaubensgemeinde mit ver.di und linken Splittergruppen einen sehr bescheidenen Maiaufmarsch veranstaltet - soviel zur Lage der Arbeiterklasse im Revier.
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