Die Mitgliederversammlung am Sonntag gleich nach Saisonende habe ich mir gespart. Auf Hertha-Inside kann man den Ticker nachlesen, der einen hinreichenden Eindruck vom Geschehen gibt. Wichtiger ist ohnehin, wie die Medien den ersten Tag der Sommerpause zu prägen versuchen. Arne Friedrich gibt über die Zeitung, für die Philipp Lahm Werbung macht, bekannt, dass er von Coach Favre tief enttäuscht ist, und dass von der Nichtberücksichtigung für das letzte Spiel sicher "etwas zurückbleiben" wird. Der Trainer gibt über den "Kicker" bekannt, dass er seine Spieler nicht wechseln kann "wie Kleenex" - diese Aussage wiederum verrät doch deutlich mangelnde Sensibilität für die mehr als nur taktischen Erfordernisse eines Spiels, mit dem eine ganze Saison zu Ende geht.
Taschentücher werden nicht reichen für die Schrammen aus den letzten zwei Wochen. Zumal die Clubführung bei der Versammlung ja auch bekannt gab, dass sich die finanzielle Situation trotz höherer Einnahmen wieder verschlechtert hat, die Schulden sind gestiegen, der Kader muss billiger werden, die Misstöne zum Ende hin werden sicher auch auf den Dauerkartenverkauf durchschlagen, der nun wohl weniger anziehen wird, als noch vor zehn Tagen zu vermuten stand. Auf die Finanzen wird noch einmal eigens einzugehen sein, die erste Reaktion ist konsequenterweise, dass in den Medien schon Listen von Spielern kursieren, die zum Verkauf stehen könnten.
Dass dabei auch der Name Friedrich fällt, hat Favre wesentlich zu verantworten, auch wenn vorläufig nichts dran sein wird. Dass Marko Pantelic den Verein verlassen wird, war leider allzu klar. Ich bedauere das, gerade weil es deutliche Signale gab, dass unser bester Stürmer der letzten vier Jahre keine Unsummen mehr fordern wollte. Sollte ich ihn zwischendurch selbst einmal "Diva" genannt haben, nehme ich das in aller Form zurück. Marko Pantelic ist ein Profi. Ein größeres Kompliment kenne ich nicht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen