Die Mittwochspiele in dieser englischen Woche bestätigen die Tendenz vom Dienstag: Vorne in der Bundesliga bleibt alles offen, nur der BVB musste sich Wolfsburg geschlagen geben, alle anderen Teams, also gestern Stuttgart und der HSV, haben volle Punkte eingefahren, und müssen dies auch am Samstag tun, wenn sie ihre Position halten oder vielleicht sogar verbessern wollen. Hertha steht im Moment auf dem dritten Platz, das ist der mit der geringsten Planungssicherheit.
Dabei geht es vor allem um eine Frage: Welcher der beiden Stürmer, Pantelic oder Voronin, bekommt einen neuen Vertrag? Bis vor einem Monat schien die Sache ganz klar zu sein, denn Voronin war der Held der Wochen von Bayern bis Bayer, nun aber hat sich Marko Pantelic wieder in den Mittelpunkt gespielt. Die Fans, und ich auch, denken bei ihm ja nicht nur an diese Saison, sondern daran, dass er einer der besten Transfers war, die Manager Hoeneß jemals schaffte, ein echter Held, eine Integrationsfigur, ein Herthaner. Am Dienstag lief er nach dem Tor von Cicero zur Bank und schloss das ganze Ensemble (Mannschaft, Stab, Reservisten, ...) zu einer Traube zusammen.
Sein Gespür für die große Geste steht schon seit Wochen ganz im Dienst der Eigenwerbung. Er bietet sich an als Figur mit symbolischem Mehrwert, er wirbt beinahe um den Lehrmeister Favre, der zwar nicht übersehen wird, dass Pantelic in den direkten Duellen, in den Dribblings, nicht mehr die internationale Spritzigkeit hat, dass er aber immerhin einen McKenna noch düpieren kann. Egal, in welchem internationalen Bewerb die Hertha nächstes Jahr spielt, der Angriff bedarf einer intelligenten, wettbewerbsfähigen Lösung.
Voronins derzeitige Bedingungen (16 Millionen über vier Jahre) würde ich auch dann nicht erfüllen, wenn die direkte Qualifikation für die CL gelingt. Wenn es möglich wäre, Pantelic mit einem vernünftigen Zweijahresvertrag plus Option à la Dardai zu halten, hielte ich das für eine echte Variante. Domovchyiski und Chermiti müssen nächstes Jahr endlich Spielzeit bekommen, und da Raffael dem Team hoffentlich erhalten bleibt, ist dieses Puzzle gar nicht so leicht zu lösen. Am Samstag werden wir wieder ein bisschen mehr wissen.
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