Das M-Word will bei der Hertha kein Verantwortlicher in den Mund nehmen. Ronny Blaschke hat gestern in der SZ einen schönen Text darüber geschrieben, dass Coach Favre sowieso, aber auch Manager Hoeneß sich immer noch hüten, das Wort Meisterschaft in den Mund zu nehmen. Wohl aber tun es die Spieler. Sie haben ein gutes Argument auf ihrer Seite: Die Gelassenheit, die sie nach der schwierigen Serie dreier Niederlagen zurückgewonnen haben, sollten sie auch heute in Köln nicht verlieren.
Die Saison stand in dem Heimspiel gegen Bremen vor ein paar Wochen auf der Kippe, und es war ausgerechnet Josip Simunic, der mit seinem Kopfballtor die Wende brachte. Er hatte zuerst das M-Wort öffentlich in dem Mund genommen, der Trainer spricht nun immerhin schon von der "Chance des Lebens". Dazu muss die Hertha aber dreimal gewinnen: gegen Köln auswärts, gegen Schalke daheim, und dann noch beim KSC, der am letzten Spieltag vielleicht schon abgestiegen ist, was dieser Begegnung einen möglicherweise schalen Beigeschmack geben könnte. Aber lassen wir das einfach einmal auf uns zukommen.
Eine Saison besteht aus vielen kleinen Meilensteinen, und ich will aus gegebenem Anlass noch einmal daran erinnern, wie sich das Köln-Spiel im Herbst angelassen hat: es war eines der schwächsten Offensivspiele der Hertha, die Mannschaft hatte keine Inspiration und zeigte auch wenig Engagement. Vier Minuten vor dem Ende trat Patrick Ebert einen Corner, und Marko Pantelic verwertete per Kopf aus schwierigem Winkel. Es war ein glücklicher Sieg, den aber Ebert (mit einer tollen zweiten Saisonhälfte) und auch Pantelic (nicht nur mit seinem Tor gegen Bochum, sondern seinem Assist in Hamburg, ...) bestätigt haben.
Irgendwie fallen sie, die Tore, und irgendwie ist es immer ein bisschen mehr als Glück. Das stimmt mich zuversichtlich, dass Hertha heute einen weiteren Schritt zum großen Ziel machen kann: einem Platz, der zur Teilnahme an der Champion's League berechtigt. Die Meisterschaft? Darüber sprechen wir, sobald wir mehr wissen.
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