Die beiden Berliner Konkurrenzblätter Der Tagesspiegel und Berliner Zeitung bringen heute fast identische Geschichten über Gojko Kacar, von dem Lucien Favre angeblich noch nicht genau weiß, wo er ihn in die Mannschaft einbauen will. Das ist doch ein wenig überraschend, denn eigentlich müsste die Sache im zentralen Mittelfeld, wenn alle fit sind, doch recht eindeutig sein: Cicero und Kacar spielen nebeneinander, Dardai (den Sven Goldmann noch auf einem Stammplatz sieht) wäre Backup, ich würde vor allem aber auch Nicu im Falle eines Falles gern noch einmal dort spielen sehen.
Cicero ist auf dem Flügel auch okay, gefällt mir aber besser zentral, weil er die Initiative ergreift, wenn es manchmal ein wenig hapert mit dem Herausspielen aus der Verteidigung. Er lässt sich dann fallen, holt den Ball, sucht nach einer Eröffnung, die eigentlich schon die Innenverteidiger suchen könnten. Mit seinen Dribblings könnte Cicero stärker haushalten, er ist aber auf jeden Fall ein Aktivposten.
Gojko Kacar ist zweifellos einer der potentiell stärksten Spieler im aktuellen Kader, sein offensives Potential kommt dann am besten zur Geltung, wenn er aus der Tiefe kommen kann. Die Details, an denen er arbeiten muss, waren in der Frühjahrssaison deutlich zu sehen: Timing und Dosierung der Aggressivität.
Mich würde nun nur interessieren, wie Hertha die beiden Blätter dazu brachte, Kacar in so ähnlicher Manier als Spezialagenten ohne Ressort darzustellen. Wenn da ein "spin" dahinter steckt, müsste er eigentlich von Pal Dardai ausgehen, dessen Saisonverlauf ja zuletzt durchweg mit Degradierung im Herbst und Comeback im Frühling ein bezeichnendes Muster hatte. Sollte es dieses Jahr anders sein? Wenn die Hertha etwas auf sich und ihre Zukunft hält, sollte sie doch endlich über den verdienstvollen Ungarn hinauswachsen.
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