Das DFB-Pokal-Viertelfinale zwischen Bayern und Dortmund war natürlich eine Sache von überregionalem Interesse. Ich habe auch zugeschaut, einerseits als Spielbeobachter für den FC Arsenal, andererseits als Fan, der wissen wollte, ob der FCB sich anschickt zu ein paar Jahren der totalen Dominanz. Nun: es sieht ganz so aus. Selten wird ein Trainer so ein bestelltes Feld übernehmen wie Josep Guardiola. Für den Fußball-Feinspitz war das ein tolles Match, auch wenn es lange Zeit eher die Kleinigkeiten waren, die es zu bestaunen gab.
In der ersten Halbzeit gab es eine Phase von vielleicht zehn Minuten, in denen der BVB ein wenig mehr Initiative zeigte - da gab es ein paar Szenen, die man Ronny zum Studium zeigen könnte. Wie Gündogan und Götze da den Ball mit geschmeidigen Bewegungen vom eigenen Sechzehner aus nach vorne brachten, das war schon eine Augenweide. Andererseits war es kein Zufall, dass der Super Mario so weit nach hinten kommen musste. Bayern hat eine einschüchternde Organisation, beginnend mit dem ebenso aufopferungsvollen wie abgefeimten Mandzukic, der als solcher zwar nicht zum Angreifermythos taugt, der aber als Rädchen im Getriebe fast schon unersetzlich ist (selbst Lewandowski wird sich anstrengen müssen, da heranzukommen). Und in Sachen Geschmeidigkeit stand Schweinsteiger seinem Kronprinzen Gündogan nicht nach. Dazu kamen ein paar tolle Pässe von Dante, denen sein gelbes Pendant Santana nicht Gleichwertiges entgegenzusetzen hatte, und der interessant nach vorne laufende Martinez, sowie der aus guten Gründen leidenschaftliche Robben - insgesamt wurde der BVB deutlich auf seine Grenzen verwiesen.
In London wird man das Spiel hoffentlich genauestens studieren, denn der Arsenal FC muss ja in zwei Wochen nach München, und dort vermutlich mindestens vier Tore schießen, um noch eine Chance zu haben. Die Wahrscheinlichkeit dafür würde ich mit zwei bis vier Prozent beziffern, daran muss aber nun gearbeitet werden. Dass van Buyten, den man in England vorher am ehesten als "weakest link" ausgemacht hatte (in Wahrheit kam Walcott in kein einziges Einszuseins gegen ihn), gestern beinahe schon wieder vorn getroffen hätte, ist ein weiteres Zeichen für die gefühlt totale Dominanz des derzeitigen FCB. Der BVB hatte eine Menge dagegenzusetzen, letztlich aber keine Chance.
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