Aus mehreren Gründen sehe ich mich veranlasst, einen Turniergewinn von Herthas U9 zu vermelden: Erstens ging es am 23. Mai in Wien gegen renommierte internationale Opposition, darunter Tottenham Hotspur und im Finale den AC Mailand.
Zweitens fanden die Begegnungen an einem Ort statt, der für meine Sozialisation als Fußballfan von kaum zu überschätzender Bedeutung ist: Im Stadion des SK Rapid Wien, offiziell Gerhard-Hanappi-Stadion, inoffiziell Sankt Hanappi, ein leidlich intaktes Betongeviert, das leider kürzlich in Misskredit kam, weil Rapid-Fans während eines Derbys gegen die Wiener Austria das Feld stürmten und einen Abbruch provozierten. Im Hanappi-Stadion habe ich Dietmar Kühbauer und Horst Steiger angefeuert, um nur zwei Namen zu nennen, an die ich mich gut erinnern kann.
Bei der U9 von Hertha BSC tragen die Spieler Namen wie Nando Hoffmann, Jessic Toukam oder Fatih Barca - das klingt natürlich gleich viel internationaler. Drittens vermelde ich den Titel, weil er eine Woche vor dem CL-Finale ausgespielt wurde - wenn man hochrechnet, wann die in Wien auftretenden Knirpse ihrerseits in ein solches einziehen könnten, dann käme man auf das Jahr 2024 plus, und ich kann mir hier ja zumindest einmal vornehmen, dass ich dann auf Herthas U9 von 2011 zurückkommen möchte.
Langzeitbeobachtungen sind nun einmal einer der faszinierendsten Aspekte des Fußballs. Was macht eigentlich Falko Götz? Er geht nach Vietnam. Das könnte mich jetzt eigentlich auf Malik Fathi bringen, doch trotz aller lobbyistischen Bemühungen der Berliner Hertha-Presse kann ich darin nicht wirklich ein Thema sehen.
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