Donnerstag, Juni 23, 2011

Secondarstufe

Die Semifinals bei der U21-EM in Dänemark waren eine langwierige Angelegenheit. Beide Spiele gingen über 120 Minuten, zuerst musste Spanien sich gegen Weißrussland enorm strecken, um einen Rückstand aus der ersten Halbzeit gerade noch so (aber dann ganz im bewährten Stil) zu egalisieren, bevor dann in der Verlängerung alles klar gemacht wurde.

Ein noch größeres Geduldspiel lieferten einander die Schweiz und Tschechien, hier gewann die Schweiz den Abnützungskampf durch einen späten Treffer von Mehmedi in der 114. Minute. Ich habe das Spiel klarerweise mit Konzentration auf Fabian Lustenberger angeschaut, der in einem Team mit vielen "Secondos" (so nennen die Schweizer ihre Jungbürger mit Migrationshintergrund) eine wichtige Figur darstellt. Nach Meinung von Lucien Favre ist er sogar der Chef.

Auf jeden Fall müssen BP sehr zufrieden gewesen sein, wenn sie sich das Spiel angesehen haben, was ich doch stark annehmen würde. "Lusti" interpretiert die Rolle des "Sechsers" wirklich ziemlich interessant, er spielt gute, manchmal brillante Pässe, holt sich viele Bälle, hat einen großen Aktionsradius (einmal bekam er sogar einen Freistoß an der Strafraumgrenze) und läuft sich geschickt in Position.

Er hat auch eindeutig an Robustheit gewonnen, diese besondere Qualität, Bälle zu behaupten, die zeigt er nun schon eine ganze Weile. Unter den Perspektivspielern von Hertha ist er vielleicht der interessanteste, spannend auszudenken, was sein könnte, wenn er einmal eine halbwegs verletzungsfreie Saison hätte. Am Samstag können wir ihm jedenfalls zusehen, wie er sich gegen ein Supertalent wie Thiago Alcántara vom FC Barcelona behauptet.

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