Donnerstag, November 13, 2008

Zorn

Valdano schreibt mit Recht, dass ich Josip Simunic nicht mit der Landnahme, sondern mit dem Strafgericht in Verbindung bringen sollte. Er kann auch selten grimmig schauen, unsere Abwehrsäule (schon wieder ein biblisches Motiv!). So richtig zornig aber war Voronin mit dem wehenden Haar (unser Simson!) am vergangenen Sonntag auf den Bulgaren Valeri Domovchyiski, der ganz spät im Spiel einen kaum zu vergeigenden Konter zuerst vergeigte und dann den Rebound nicht zu Voronin mit dem wehenden Haar hinüberspielte, der sicher das 2:0 gegen Hoffenheim gemacht hätte. Die Begebenheit überschattete den großen Sieg ein wenig, inzwischen ist der Zwist ausgeräumt, er gibt mir aber eine gute Gelegenheit, zu den aktuellen Dingen überzuleiten. Denn der Mannschaftsarzt der Hertha hat heute Amine Chermiti und Patrick Ebert offiziell für fit erklärt, was die Optionen für das Heimspiel gegen den HSV am Samstag fast schon beunruhigend vermehrt. Erstes Opfer dürfte Valeri Domovchyiski werden, der am Ende der letzten Saison im Abschlussspiel von Oliver Kahn noch eine kleine unverfrorene Tat vollbracht hatte (ein Kitzeltor gegen den Titanen, ein Titel aus dem griechischen Referenzraum), seither aber nur noch glücklose Kurzeinsätze bekam. Pantelic wird wohl auch nicht sofort in die Mannschaft zurückkehren, rechnen wir mit einem Sturm Voronin-Raffael und vielleicht schon wieder mit Ebert auf dem rechten Flügel, im Wirbelwindwechsel mit Nicu, der links beginnen dürfte. Bleibt zentral der Dreikampf Cicero-Kacar-Dardai, es sei denn, Coach Favre lässt sich wieder einmal auf ein taktisches Experiment ein und opfert von Beginn an den mäßigen Marc Stein mit seiner Antikenmähne. Meinen Zorn würde er sich damit nicht einhandeln, obwohl ich ein prinzipieller Verfechter der Viererkette und des Flügelspiels bin.

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