Der überraschende Sieg der Schweiz gestern gegen Spanien (1:0) war für mich als Herthafan auch eine Zeitreise - eine Reise in den Sommer vor drei Jahren, als Lucien Favre sich auf seine erste Saison mit Hertha vorbereitete, und eine Menge Namen kursierten. Namen von Spielern, die er nach Berlin holen wollte. Es waren durchweg Namen von Spielern aus der Schweiz, zwei von dreien waren gestern im Team vom Ottmar Hitzfeld vertreten: Gökhan Inler und Gelson Fernandes (im Bild mit Joe Cole in einem Freundschaftsspiel gegen England 2008). Der dritte Name hingegen steht für die Unwägbarkeiten in diesem Metier: Blerim Dzemaili.
Inler wechselte in diesem Sommer vom FC Zürich zu Udinese Calcio, die Ablöse betrug eine Million Euro, wäre also für die Hertha auch machbar gewesen, aber er wollte in die italienische Liga, die Sache mit Berlin wurde nie auch nur im Ansatz konkret. Für Gelson Fernandes gab Manager Hoeneß sogar eine formelle Anfrage ab, aber die vier Millionen, die er bieten wollte, waren zu niedrig, denn Manchester City war bereit, 7,5 Millionen an den FC Sion zu überweisen, konnte dann aber nicht immer viel mit ihm anfangen; heute spielt er in St. Etienne und ist dort glücklicher.
Und auch der dritte angedachte Transfer eines helvetischen Mittelfeldspielers zerschlug sich: Blerim Dzemaili ging 2007 ablösefrei vom FC Zürich zu den Bolton Wanderers, verletzte sich dort aber bald schwer am Knie, und hat seither eine wechselhafte Karriere (immerhin hatte er in der abgelaufenen Saison beim FC Parma wieder einigermaßen Einsätze).
Zähle ich noch Steve von Bergen hinzu, der 2007 mit Favre nach Berlin kam und gestern in der 38. Minute für Senderos, dann war das gestern ein Match, bei dem man als Berliner durchaus ein paar sentimentale Momente haben durfte. Hopp Schwyz, hoppala Hertha.
3 Kommentare:
Spanien?!!
Ich bin ein nunmehr schon seit einigen Jahren wirklich sehr begeisterter (anonymer)Leser dieses Blogs.
Großes Lob bei dieser Gelegenheit!
... die ich nun eigentlich nur deshalb nutze, um kurz darauf zu verweisen, dass der unterlegene Gegner der Schweiz nicht Brasilien hieß, sondern das ja kurz zuvor hier noch behandelte Spanien.
... natürlich nur ein kleiner Flüchtigkeitsfehler, das ist klar.
Vielen Dank also von mir und:
Weiter so!
danke für den hinweis auf den lapsus ich hab's oben korrigiert
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