
Im Grunde ist bisher die WM eine Bestätigung für eine Tendenz, die prägend war für die ganze Saison: Ballbesitz und Passspiel waren für eine Weile das Königsrezept, der FC Barcelona hat diese Methode in einer großen Saison verkörpert und vertreten, ist aber schon ein Jahr später auf den harten Ast von Inter Mailand gestoßen, so wie Spanien vor ein paar Tagen auf den harten Ast der Schweiz stieß. Xavi ist die Verkörperung dieses Spiels, und er verkörpert, wenn es hart auf hart kommt, auch dessen toten Punkt. Denn er spielt in dubio eben noch einmal einen Pass, und dabei hängt er von originellen Laufwegen ab, für die oft einfach der Platz nicht da ist.
Noch ist Xavis Zeit nicht abgelaufen, aber die Auswechslung gestern können wir getrost als Vorschein davon nehmen, und in Zukunft kann dann der offensivere Mittelfeldtyp Fabregas versuchen, im Dickicht der Defensivmächte nach Raum zu suchen. Ein Raum, in den er notfalls selber geht, um dort höchstpersönlich die Unordnung zu schaffen, die er mit einem Pass nicht zu erzeugen vermag. Xavi kann das auch, aber er macht es seltener, und vom Gedeihen Spaniens bei dieser WM wird auch abhängen, ob seine Stilistik noch eine große Zukunft hat oder ob Fabregas (der gestern auch nicht viel zusammenbrachte) vielleicht noch in Südafrika an seine Stelle tritt.
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