Arne Friedrich hat seinen Vertrag bei Hertha BSC verlängert. Der Kapitän bleibt also an Bord, er lässt es nicht auf einen schwierigen Frühling ankommen, auf einen Poker, der nur ihm, nicht aber dem Projekt hätte dienen können. Das verdient Respekt, zumal er immer wieder betont, dass es ihm in Berlin gefällt, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Und er hat sogar seine Forderungen zurückgeschraubt, was nicht heißt, dass er nicht fürstlich dotiert sein wird in den kommenden Jahren.
Um die Sache ein wenig in den Kontext zu rücken, lohnt ein Rückblick auf den Transferjahrgang 2002, als Friedrich kam. Außerdem wurden damals eingekauft: Luizao, Nené, Karwan, Oliver Schröder, Mladenov, Konstantinidis, Benjamin Köhler und Nando Rafael. Man sieht da sehr gut, wie gering die Trefferquote bei Spielerkäufen im Grunde ist: von neun Leuten hat nur einer das internationale Niveau erreicht, und wenn man zudem noch den Vergleich mit den deutschen Talenten einbezieht, die in jenen Jahren nach Berlin geholt wurden (Sebastian Deisler, Denis Lapaczinski), dann sieht die Sache auch nicht besser aus.
Arne Friedrich hat eine ordentliche Karriere, er ist noch jung genug, um mit der Hertha etwas zu erreichen. Ich erinnere mich aber auch noch an einen ganz anderen, dynamischeren, gefährlichen Arne Friedrich, einen offensiv relevanten Verteidiger, der im Lauf dieser Karriere irgendwo auf der Strecke geblieben ist. Wir können aber davon ausgehen, dass er nicht mehr hier wäre, wenn er sich auf diesem Niveau weiterentwickelt hätte. Weil er aber ein wenig stagniert hat, kann er nun eine Hertha anführen, die sich insgesamt weiterentwickelt. Gut so.
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