Freitag, Dezember 12, 2008

Brasilien

Wenn die Hertha morgen gegen den KSC so professionell agiert, wie die Clubführung in dieser Woche, dann wird es einen unumstrittenen Auswärtssieg für die befreundeten Badener geben. Es ist natürlich eine Menge den Medien zuzuschreiben, was da so passiert ist, und es ist nicht einfach damit getan, aus der Ferne Schuldzuweisungen zu tätigen. Ich kann hier nur rekonstruieren, was sich einem Mediennutzer wie mir erschließt. Erstens muss Manager Hoeneß auf seiner Brasilienreise den Namen Junior Cesar ins Spiel gebracht haben. Die Stories waren so konkret, dass sie nicht einfach erfunden sein konnten, auch die Quellen (der Kicker) waren seriös. Zweitens haben Leute im Präsidium auf die engen Medienkontakte des Managers allergisch reagiert, und sind - abgestimmt? - via "Bild" an die Öffentlichkeit gegangen. Das ist, auch wenn Hoeneß den ersten Blödsinn zu verantworten hat, indiskutabel, zumal, wenn schon aus der Vorwoche alle Beobachter nur nach Signalen für einen Machtkampf bei Hertha Ausschau halten. Drittens musste dann der Trainer sich zu der Sache äußern, und hat mit der ihm eigenen Arglosigkeit eben gesagt, was Sache ist: dass Junior Cesar, Kandidat für die Außenbahn rechts hinten, keineswegs kurz vor einer Unterschrift stehen kann, immerhin hat er den Spieler noch nicht selbst bewusst live beobachtet. Damit sind alle Fraktionen im Club schön auseinanderdividiert, nur Michael Preetz hat es wieder einmal geschafft, sich im Hintergrund zu halten. Das alles ist ein schöner Vorschein darauf, wie es der Hertha einmal gehen könnte, wenn sie wirklich ein Groß- und nicht mehr nur ein hauptstädtischer Provinzclub ist. Das sind Verhältnisse wie auf Schalke.

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