Samstag, Februar 06, 2010

Standgas

Die Hertha hat am Freitagabend in Bremen mit 1:2 verloren. Sie hat nun ein langes Wochenende vor sich, an dem sie allenfalls hoffen kann, dass sich der Abstand auf Nürnberg, Hannover und Freiburg nicht wieder vergrößert. Die Niederlage war verdient, obwohl natürlich bei der Spielanlage der Berliner die falsche Abseitsentscheidung gegen Gekas nach einer halben Stunde durchaus Gewicht hatte - die ganze Taktik der Hertha war darauf ausgerichtet, Bremen kommen zu lassen, nach der Pause nahm die Mannschaft sogar, wie Arne Friedrich nach dem Match bekannte, noch "einen Gang heraus".

Dass eine Mannschaft im Abstiegskampf sich auch einmal eines Matches bemächtigen wollen sollte, dass sie zumindest für zehn, fünfzehn Minuten einmal intensive Balleroberung probieren sollte, scheint Funkel und den Spielern egal zu sein. Sie spielen ohne Rhythmuswechsel, ohne Intensität einen relativ gepflegten, meist folgenlosen Fußball. Abstiegskampf im Standgas.

Ich habe mich dieses Mal genauer für Gekas interssiert, weil ich sehen wollte, wie sich die Präsenz des Griechen auf Ramos auswirkt. In den Szenen, in denen Gekas am Spiel teilnahm, war schon zu sehen, dass er gut ist - sein Tor allerdings war glücklich wie das von Pisczcek gegen Hannover. Das Problem ist, dass Gekas sich auf diese paar Szenen beschränkt, er bietet sich offensiv nicht an und arbeitet kaum gegen den Ball, wie man so schön sagt.

Damit schießt er zwar ab und zu das eine Tor, das am Rande so abfällt, aber er trägt nichts zu einer Mannschaftsleistung bei, die notwendig wäre, um ein Spiel in eine bestimmte Richtung zu zwingen. Nach vier Spielen mit 4-4-2 sehe ich nicht, wo dieses System besser wäre als das aus dem Winter, als Ramos allein vor Raffael und dem Mittelfeld war. Im Gegenteil hat Ramos an Wirkung verloren, die drei Tore von Gekas in den vier Spielen bisher wurden durch eine Schwächung des perspektivisch viel interessanteren Stürmers erkauft.

Ich glaube nicht, dass das schon der entscheidende Rückschlag war, sicher aber ist es eine weitere von vielen vergebenen Chancen, Initiative zu zeigen und selbst ein wenig von dem Antrieb zu entwickeln, ohne den der Klassenerhalt nicht zu schaffen sein wird.

1 Kommentar:

Natalie hat gesagt…

wie immer treffend beurteilt. funkel ist für mich immer mehr der totengräber der hertha, das ist alles zu lasch, nicht mal rote karten riskiert die hertha im abstiegsgewurschtel. der biß der seuchensaison 2003/ 2004 fehlt komplett. wenn wir absteigen, sind wir wenigstens laut klausel den trainer los. pest oder cholera!?