Wenige Tage nach Ende der Hinrunde ist das Personalprofil der Hertha für das kommende Halbjahr komplett, und wir können uns ein wenig überlegen, was die Zugänge Gekas, Kobiashvili und Hubnik für das Mannschaftsgefüge bedeuten. Immer vorausgesetzt, dass Kobiashvili oder Gekas oder Hubnik sich nicht im ersten Spiel verletzt, wie es zum Muster dieser Saison - Kringe, Ochs - zu gehören scheint.
Bei dem Georgier, der für die linke Defensivseite vorgesehen ist, ist die Sache klar: Er soll Nemanja Pejcinovic ersetzen, der Marc Stein ersetzen musste und in einer denkwürdigen Reihe defizitärer Linksverteidiger bei der Hertha (Michael Hartmann!) einen Ehrenposten erhalten wird.
Hubnik soll wohl neben von Bergen zentral verteidigen und die geringe Körpergröße des einsatzfreudigen und taktisch klugen, aber immer wieder leicht zu übertölpelnden Schweizers kompensieren helfen. Das heißt, dass Arne Friedrich nach rechts ausweichen muss, was ihm ein halbes Jahr vor der WM und angesichts der defensiven Personalsituation in Löws Kader nicht gefallen dürfte. Oder aber Funkel stellt grundsätzlicher um, schickt von Bergen nach rechts und lässt Friedrich und Hubnik innen gemeinsam ran, was ich für eine interessante Konstellation halte, vorbehaltlich dessen, dass ich den Tschechen nicht kenne.
Und dann ist da noch Gekas. Er wurde geholt, um die Angriffsschwäche zu beheben, deswegen wird er spielen wollen und sollen und müssen. Das bedeutet aber zweierlei: weniger Raum für Ramos, und ein schlimmes Gedränge im Mittelfeld. Denn dort stehen nun zur Verfügung: Lustenberger, Dardai, Cicero, Kacar, Ebert, Kringe, Nicu, Pisczek, Raffael.
Gehen wir einmal davon aus, dass Lustenberger seine Position behaupten kann, dann liegt eine Raute nahe, bei der Raffael zentral hinter den Spitzen spielt, Cicero (oder Kringe) halblinks, und Kacar (oder Ebert oder Pisczcek halbrechts). Das macht nur Sinn bei offensiven Außenverteidigern, die nun aber potentiell ja da sind.
Ein 4-3-3 wäre denkbar, wenn Ramos auf den rechten Flügel ausweicht, wofür nach bisherigen Beobachtungen wenig spricht. Verlierer der Transferrunde sind definitiv Nicu, Domovchyiski und die ganz Jungen, außerdem würde mich nicht wundern, wenn Patrick Ebert abgegeben würde, sofern sich jemand für ihn interessiert und drei Millionen zahlt. Da Funkel ihn sich zu einem pädagogischen Sonderprojekt erkoren hat, wird wohl auch Kacar ein Verlierer dieser Rochaden sein.
So richtig glücklich bin ich also über die Personalie Gekas nicht, wie auch, es ist schließlich ein Verzweiflungsakt. Einen weiteren Stürmer wird die Hertha mutmaßlich auch zurückbekommen: den schwer vermittelbaren André Lima müsste eigentlich, wenn er Ehre im Leib hätte, Manager Hoeneß nach Wolfsburg holen, denn der gehört ganz einfach zu ihm.
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