Zurück aus München. Es war ein Reinfall. Das Raumschiff liegt super in der Landschaft, ich wurde auch reingelassen, abgehoben hat es aber ohne mich und die Hertha (zum Spiel mehr in einem eigenen Post).
Wir hatten teure Karten, saßen eineinhalb Stunden frontal in der prallen Sonne, konnten von der ersten Halbzeit dadurch wenig sehen, erst dann kam der Schatten. Spät nachts haben wir dann in einer Sportbar am Bahnhof, in der Mike Tyson und Muhammad Ali auch schon einmal waren, noch La Coruna gegen Real gesehen, nun schon ziemlich erschöpft und ausgedörrt von diesem Sonnen-, Beton- und Stahlbad. Die Hertha-Fans kamen in der Arena überhaupt nicht zur Geltung, sie waren in eine Enklave hoch oben unter dem Dach verbannt, allzu viele waren auch gar nicht da. Die Bayern halten sich mit martialischen Inszenierungen zurück (wie ich sie zum Beispiel in Wolfsburg gesehen haben), sie spielen ein waberndes, elektronisches Dröhnen ein während der letzten Minuten vor dem Spiel, ansonsten dominiert der Hauptsponsor T-Home den Ablauf (in der Pause gibt es eine Art Talk Show). Für die traditionellen Fans gibt es hinter dem Tor einen Stehplatzbereich, der in der leeren Arena (wir blieben nach Abpfiff noch eine Weile) an andere Zeiten erinnert. Simon sprach von einem Zitat, und genau so ist es: die Allianz-Arena zitiert das Maracana-Stadion. Wenn man dann an einem spätsommerlichen Abend wie gestern hinausgeht und sich zur Stadt wendet, kommt der beste Moment: für ein paar hundert Meter Fußweg ist man in einer Zone, die überall sein könnte - am Horizont sind ein paar Hochhäuser zu sehen, dazu Autobahnen, Kraftwerke, Kläranlagen, alles, nur nicht das barocke München, von dem man in Fröttmaning nichts ahnen muss. Deswegen wohl die Rede vom Raumschiff. Wir nahmen den Zug nach Hause.
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