Montag, September 22, 2008

Kloppo

Hertha hätte anscheinend keinen besseren Zeitpunkt erwischen können, um am Mittwoch den BVB im DFB-Pokal zu stellen. Die Mannschaft aus Dortmund, prinzipiell der aus Berlin nicht unähnlich in ihrem chronischen Mittelmaß, steht nach zwei Niederlagen in zwei Wettbewerben gegen Udine und Hoffenheim im dritten Wettbewerb unter großem Druck. Nun kommt die Hertha, die bisher zwar noch nicht so richtig überzeugen musste (außer beim 8:1 gegen den FC Nistru Otaci, einem Trainingsspiel, das nichtsdestoweniger in die Fünfjahreswertung der Uefa eingeht), die aber halbwegs im Plan ist. Wie kurios und wacklig diese Saison bisher verläuft, zeigt folgendes Zahlenspiel: Bayern hat die Hertha mit 4:1 weggeschossen, Gladbach hat Bremen mit 3:2 recht souverän bezwungen, Bremen hat Bayern mit 5:2 in deren eigener Arena blamiert, und Hertha hat Gladbach in deren eigenem Stadion 1:0 geschlagen und dabei arm aussehen lassen. Ergebnis: Bayern und Hertha stehen Schulter an Schulter im Mittelfeld der Tabelle. Wer vor drei Wochen in München genau hingesehen hat, konnte auch damals schon bemerken, dass der FCB gar nicht so gut, sondern einfach die Hertha noch viel schwächer war. Es gibt wenig Dominanz in der Liga, nur einige Indizien, dass spielfreudige Teams sich ein wenig konsolidieren: Hoffenheim und Leverkusen müssen für die Hertha im Moment die Vorbilder sein. Jürgen "Kloppo" Klopp scheint dagegen in Dortmund die Erfahrung zu machen, dass eine Mannschaft immer nur so gut sein kann wie der Kader, und den hat er - sieht man von Subotic und Zidan ab - kaum angetastet. Hertha weiß sicher um die Chance am Mittwoch.

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