Freitag, August 08, 2008
Wohnzimmer
Pünktlich zur neuen Saison bin ich nach Berlin zurückgekehrt. Die Hertha muss heute im DFB-Pokal in Trier antreten, sie will heuer endlich ins Finale dieses Bewerbs kommen, weil dieses nämlich, wie die Medien es gern zuspitzen, in ihrem "Wohnzimmer", im Olympiastadion nämlich, ausgetragen wird. Das DFB-Pokalfinale muss für die Hertha also jedes Jahr wie eine Party im eigenen Haus sein, zu der sie sich selber ausgeladen hat. Ich will das Bild nicht überstrapazieren, mir dient heute das eigene Wohnzimmer als Stadion (wie während des Tages als Arbeitszimmer), ich schaue mir das Match auf Premiere an. Halte ich übrigens für eine cleveren Schachzug des Bezahlsenders, sich die Rechte für den Cup zu sichern - sie waren sicher nicht teuer, und schaffen maximale Streuung des Interesses. Am Mittwoch war ich noch in Wien, und habe dort die Gelegenheit genutzt, meiner Jugendliebe Rapid Wien dabei zuzusehen, wie sie sich gegen den zypriotischen Club Anorthosis Famagusta nach einem peinlichen 0:3 im Auswärtsspiel mit 3:1 im Heimspiel gesamt nicht durchsetzte. Das relativ kleine Hanappi-Stadion (ein Wohnzimmer) im Westen von Wien war fast voll, die Stimmung war unglaublich, die Mannschaft aber wohl eher nervös, es gab einige grobe Fehlleistungen zu sehen. Brutal ist, dass Rapid durch dieses Versagen für heuer gänzlich aus den europäischen Bewerben fällt, es gibt keinen zweiten Bildungsweg im Uefacup für gescheiterte Landesmeister. Steffen Hofmann, der in Wien als (lokaler) "Fußballgott" verehrt wird, schaut entsprechend entgeistert in seine Handflächen.
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