Donnerstag, August 28, 2008

Rotation

Coach Favre hat sich heute im Rückspiel gegen Interblok Ljubljana ein kleines, therapeutisches Späßchen erlaubt. Er hat fast die ganze alte Viererkette der Hertha aufgeboten, Chahed, Friedrich und Simunic, der zuletzt geäußert hatte, dass nicht einmal Einstein erklären hätte können, warum er gegen Bielefeld auf der Bank saß. Nur links spielte mit Radjabali-Fardi ein neuer Junger, anders ging's nicht, denn Malik Fathi ist in Moskau. Das Späßchen ging insofern auf, als die drei Altstars sofort wieder in die Berufsauffassung verfielen, die sie so lange ausgezeichnet hat: träges Verteidigen, Desinteresse an der Spieleröffnung. Ich gebe zu, es war nicht leicht, sich nach dem frühen 1:0 durch einen Freistoß von Ebert zu motivieren, und auch der Rest der Mannschaft ließ es sehr locker angehen. Aber ich hätte mir doch ein etwas weniger gelangweiltes Auftreten vorstellen können, schließlich schauen da auch Leute vor dem Fernseher zu, und Hertha ist nicht so der Club, dem die Sympathien sowieso zufliegen. Deswegen gibt es, bei einem Spiel im Free TV gegen einen schwachen Gegner, auch die Möglichkeit, ein paar Opportunisten zu interessieren. War dann nicht so, es blieb beim 1:0, selten so ein ödes Match gesehen. Die Ostkurve immerhin zeigte auch im Jahn-Sportpark, was sie kann - sie probte wohl schon für die Allianz-Arena am Sonntag, wohin vermutlich eine starke Delegation mitreisen wird. Simon und ich gehören nicht zur Delegation, wir werden aber auch live dabei sein, wenn Coach Favre die nächste Stufe der Rotation zünden wird.

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