Sonntag, März 02, 2008

Spott und Lohn

Arsenal hatte gestern ein Heimspiel gegen Aston Villa, das erste Match nach dem Drama um Eduardo in Birmingham vor einer Woche. Es war schon wieder ein Lehrspiel, in zweifacher Hinsicht. Aston Villa, die unter Martin O'Neill zu einer der interessantesten Mannschaften der Premier League geworden sind, zeigten nahezu ideal das Spiel, von dem auch Coach Favre bei Hertha immer spricht: äußerst konsequent in der Balleroberung und in der Raumaufteilung, jederzeit gefährlich, sodass man gar nicht von einem Konterspiel sprechen kann, sondern tatsächlich von Pressing. Senderos verursachte nach einem Drittel ein Eigentor, danach begann eine dieser "uphill battles", die sich Arsenal immer wieder auferlegt - ein Comeback gegen einen starken Gegner, der die Flüssigkeit des Kombinationsspiels von Hleb, Fabregas & Co. unterbindet. Der Ausgleich gelang Bendtner in der allerletzten Aktion des Spiels, eine Flanke von Clichy aus dem Halbfeld, eine Ablage von Adebayor, und dann die Abwendung einer Niederlage, die sowohl für die Meisterschaft als auch für das CL-Match am Dienstag in Mailand prekär gewesen wäre. So aber konnte Arsenal wieder einmal - das ist die zweite Hinsicht - seine Beharrlichkeit feiern, das Remis fühlt sich wie ein Sieg an. Mehrmals haben sie jetzt schon einen Vorsprung auf ManU wieder (fast) eingebüßt, aber sie sind erst einmal, nur für eine Woche, nach Punkten hinter den Hauptkonkurrenten zurückgefallen. Adebayor, Hleb, Clichy, Fabregas, Gallas, selbst Flamini spielen nicht in Bestform, als Team halten sie sich aber immer noch über Wasser. Das ist die Kollektivleistung, die derzeit auch bei der Hertha entdeckt wird, und die mich am Fußball so begeistert. Die Aston Villa Fans haben vielleicht auch dazu beigetragen, dass ein Sieg unverdient gewesen wäre. Sie sangen über Eduardo: "He lost his silky skills, he walks like Heather Mills." Klingt stark nach Gehirninvalidität.

Keine Kommentare: