Montag, Januar 17, 2011
Luftloch
Nach der ersten Runde im neuen Jahr haben sich die Verhältnisse in Liga zwee in Ansätzen geklärt. Hertha und Augsburg konnten sich geringfügig absetzen, das 3:1 bei Rotweiß Oberhausen lässt den Punktestand auf 36 anwachsen, Platz vier liegt momentan fünf Punkte entfernt (die Spiele, die Aue noch in der Hand hat, ignoriere ich arrogant).
Es war kein attraktiver Sieg, im Gegenteil, es war über weite Strecken eine unansehnliche Begegnung auf einem furchtbaren Rasen, aber es hat am Ende gereicht. Worin lag der Unterschied? Man könnte ihn an Aerts und Lasogga festmachen. Der niederländische Keeper der Hertha entschärfte in der zweiten Halbzeit die beste Chance von Oberhausen, zu diesem Zeitpunkt stand es 1:1. Wenig später schlug der andere Schlussmann Sören Pirson bei einem unangenehmen Rückpass ein Luftloch, und der immer hungrige, aber niemals faule Lasogga musste nur noch einschieben.
Auch schon bei dem frühen Führungstreffer hatte er von einem technischen Fehler profitiert, dazu kamen zwei weitere Treffer durch "weiche" Elfmeter, also durch solche, die man geben kann, aber nicht unbedingt muss.
Man kann nicht sagen, dass das Spiel von Hertha erkennbare Struktur gehabt hätte. Sie versuchte trotz der schwierigen Platzverhältnisse zu kombinieren, aber das ergab so gut wie gar nichts. Es war ein Spiel, zu dem sich keine großen Analysen lohnen, es hat drei Punkte gebracht, und in Berlin kann man die schönste Geschichte weiterschreiben: die von der Leidenschaft des Pierre-Michel Lasogga, der sich zu einem starken Typ entwickelt hat.
Dafür gebührt auch der sportlichen Leitung ein Kompliment, denn dieser ursprünglich ja eher perspektivisch gedachte Transfer erweist sich zunehmend als eines der wichtigsten Manöver des vergangenen Sommers. Das hätte auch niemand gedacht, dass ein 19 Jahre alter Junge eines Tages die ganze Truppe des Ligakrösus mitreißen würde. Aber so ist es im Moment, und so soll es gern weitergehen.
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