Samstag, Januar 22, 2011

Flügelkämpfe

Patrick Ebert, der die ganze Hinrunde verletzt gewesen war, hat sich diese Woche ausdrücklich zurückgemeldet. Er sieht sich in der Lage, der ersten Mannschaft bereits zu helfen. Der Trainer hat dies jedoch nach Auskunft der Samstagszeitungen anders eingeschätzt, es sieht so aus, als würde Ebert morgen gegen Düsseldorf nicht im Kader stehen.

Babbel wird wissen, was er tut, es wird ihm aber auch nicht entgangen sein, dass die Leistungen von Rukavytsya schwanken und dass auf der Position, für die Patrick Ebert designiert ist, durchaus mehr drin ist.

Die Sache mit Ebert verweist zurück auf eine gewisse Unwucht, die BP (Babbel und Preetz) im vergangenen Sommer im Kader erzeugt haben. Es gibt ein massives Überangebot an offensiven Kräften, was man am deutlichsten an dem Fall Domovchyiski sieht, der einen guten Start in die Saison hatte, der aber inzwischen kaum Chancen auf einen Startplatz hat.

Anders verhält es sich bei Daniel Beichler, der eine Hinrunde zum Vergessen hatte, von dem ich aber auch gern noch sehen würde, ob (und wo) er Hertha verstärken könnte (nach allem, was man zu lesen bekam, wäre er am besten in einem 4-1-4-1 neben Raffael, also dort, wo Domo eine Weile gespielt hat).

Der linke Flügel ist im Momemt mit Ronny halbwegs plausibel besetzt. Schulz, der auf beiden Seiten spielen kann, wird Spielzeiten brauchen und wollen, damit Hertha ihn zu einer Vertragsverlängerung motivieren kann.

Und dann ist da noch Marco Djuricin, der im Moment schlechte Perspektiven hat, sich demnächst wieder einmal so richtig zeigen zu können. (Er konkurriert mit Domo und, wenn Babbel dem Österreicher überhaupt prinzipiell etwas zutraut, Beichler.)

Rukavytsya hat sich durch sein Tor gegen Augsburg empfohlen, gegen Oberhausen war er unproduktiv - insgesamt wäre ich einfach gespannt, ob Ebert seinen nächsten Anlauf zu einer konsistenteren Leistung schafft.

Ein Gedankenspiel will ich noch riskieren - welche Offensivkräfte von Hertha hätten gegebenenfalls eine Zukunft in der ersten Liga? Uneingeschränkt sehe ich da nur Raffael, Ramos und Ebert, bei dem Kolumbianer gibt es momentan die erwartbaren Transfergerüchte. Lasogga hat das Potential, Djuricin und Schulz auch, alle drei bedürften aber eines strukturierten Rahmens für die nächste Ebene.

Friend, Rukavytsya, Ronny sehe ich nicht oder nur unter optimalen Bedingungen bzw. als Ergänzungsspieler in der ersten Liga, zu Beichler lässt sich nichts sagen, und Domo hat in den wichtigen Spielen im Herbst nicht erkennen lassen, dass er weiß, worum es geht.

Diese jetzt noch spekulativ erscheinende Frage wird jedoch mit jedem Spiel an Gewicht gewinnen, denn BP haben da eine ziemlich heterogene Kombination aus Interessenslagen, aus der heraus sie noch sechzehn Mal eine schlagkräftige Mannschaft finden müssen. Ich würde auf jeden Fall damit beginnen, Ebert wieder Spielzeiten zu geben.

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