Im RBB war am Sonntag nach dem ersten Zweitligaspiel Peter Niemeyer zu Gast, Neuzugang aus Bremen, guter Typ. Ich muss gestehen, dass ich ihm in meinem ersten Kommentar nach dem Spiel ein wenig Unrecht getan habe, das hat auch damit zu tun, dass unsere neuen Plätze auf dem Unterrang keinen so guten Blick auf das Spiel erlauben.
Nachdem ich den Sieg gegen Oberhausen nun auch auf Fernsehbildern gesehen habe, muss man ihm auf jeden Fall bescheinigen, dass er in der Balleroberung gute Momente hatte und zwei der drei Tore de facto einleitete. Live fiel mir dagegen eher auf, dass er fast immer Perdedaj die Rolle dessen überließ, der die Bälle aus der Abwehr abholt, und da hatte ich dann häufig das Gefühl, er könnte sich bei Ballbesitz noch ein bisschen besser in Position laufen.
Der Umstand betrifft symptomatisch die generelle Spielanlage, die Hertha in der zweiten Liga haben wird. Gegen Oberhausen hat sich schon gezeigt, dass sie bei Ballbesitz nicht so stark ist, sie wird also darauf angewiesen sein, früh zu pressen, um Situationen kurzen, intensiven Ballbesitzes zu haben (mit zwei, drei Pässen vor das Tor), und das erfordert eine Rolle, die Niedermeyer am Freitag schon gut ausgefüllt hat. Die Tore eins und zwei waren gefühlte Kontertore, das dritte im Grunde auch, denn der öffnende Pass von Ronny überwand zwei Oberhausener Reihen auf einmal.
Den hohen Aufwand, den eine solche Spielanlage erfordert, konnten wir gegen Oberhausen aber eben nur in Ansätzen sehen - zum Glück reichte bei den Gelegenheiten, die daraus entstanden, das Geschick aus, um die Chancen auch zu verwerten. Da die nächste Begegnung erst am kommenden Montag sein wird, haben die Spieler heute frei - vielleicht sehen sie sich ja am Abend den Premier-League-Schlager zwischen Manchester City und Liverpool an, und bekommen dabei einen Eindruck vom Arbeitsethos im Spitzenbereich dieses Sports.
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