Der Trainer ist weg, lang lebe der Trainer. Mit diesen Worten muss man wohl die Bestellung von Markus Babbel zum neuen Trainer der Profis von Hertha BSC verkünden. Wie beim König ist es auch beim Coach: das Amt ist ewig, der Funktionsträger befristet. Im konkreten Fall liest man von einem Einjahresvertrag mit Option auf ein zweites im Falle eines Aufstiegs. Gepokert scheint Babbel nicht zu haben, reich wird er in Berlin vorerst auch nicht. Es wird ihm wohl wirklich um die sportliche Perspektive gehen.
An der Entscheidung gibt es wenig zu mäkeln - sie kam schnell, sie betrifft einen jungen Trainer mit gutem Image, sie sollte den Trübsinn vertreiben helfen, den Funkel als Markenzeichen ja ein wenig zu stark kultiviert hat (bei ihm hieß das Stoizismus). Was wir nicht wissen, ist, inwiefern Markus Babbel ein "team builder" ist - zumal für die zweite Division, für eine Favoritenrolle, der Hertha sich von Beginn an wird stellen müssen. Favre konnte sich als Entwickler verkaufen, Babbel muss gleich Ergebnisse bringen, und zugleich eine Mannschaft entwickeln, die er zuerst einmal in wesentlichen Teilen überhaupt zusammenhalten muss. Seine Begegnung mit Raffael, Ramos, Kacar vor der Sommerpause wird von einiger Bedeutung sein - wobei ich glaube, dass Hertha den Serben nur deswegen für die zweite Liga optionieren wird, um ihn schließlich doch noch zu verkaufen.
Wenn wir Pech haben, gilt das auch für Ramos und/oder für Raffael. Irgendwo muss ein Transferüberschuss herkommen, nur mit Kleinkram (Ebert) und mysteriösen Genussscheinen wird das nicht gehen. Im Moment aber gibt Hertha mit Babbel ein sehr positives Signal, das auch bei den Spielern ankommen wird - und bei den Spielerberatern.
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