Dienstag, März 02, 2010

Aaron Ramsey

Nach der Niederlage gegen Hoffenheim am Samstag bin ich mit dem Wissen um den besten Trost nach Hause gefahren, den ein Fußballfan haben kann: Um 18h30 begann schon das nächste Match. Arsenal trat bei Stoke City an, dass es eine schwere Aufgabe werden würde, war von vornherein klar. Stoke ist eine jener englischen Mannschaften, die es gelernt haben, den reicheren Clubs das Leben schwer zu machen. Bolton, Wigan, Sunderland, Hull und Birmingham fallen in die gleiche Kategorie, sie alle haben Spielkultur, vor allem aber ungeheuren Einsatz, wie sich auch am Samstag wieder zeigte.

Es war ein so unglaublich umkämpftes Match, dass das Foul von Shawcross am Ramsey nach 65 Minuten wie eine Konsequenz daraus wirken musste: es war ein Tackling, dessen üble Folgen gewiss nicht beabsichtigt waren, Ramsey war eine Spur früher am Ball, Shawcross traf geradeaus seinen rechten Unterschenkel und brach ihm Schien- und Wadenbein. Es war ein Foul, von dem Sky keine Zeitlupe zeigen wollte. Minutenlang standen alle Spieler entsetzt auf dem Platz herum, die Szene erinnerte fast schon unheimlich an die vor fast genau zwei Jahren, als Eduardo in Birmingham das gleiche widerfuhr.

Arsène Wenger hat es nicht versäumt, das Ereignis zu "melken": Er verwies darauf, dass Arsenal in den vergangenen Jahren drei derartige Verletzungen zu beklagen hatte (Abou Diaby, Eduardo, Ramsey), dabei unterschlug er, dass von Abou Diaby einige Tacklings in Erinnerung sind, die ähnlich übel hätten ausgehen können.

Er hat also übertrieben, in der Tendenz liegt er schon deswegen nicht falsch, weil technisch begabte, schnelle Spieler größeren Gefährdungen unterliegen. Was ich aber überhaupt nicht verstehe, sind die Fankommentare in verschiedenen Zeitungen (zum Beispiel im Wiener Standard, aber auch im Guardian wird wütend auf- und abgerechnet): da wird selbst eine schwere Verletzung noch zum Gegenstand kindischer Parteilichkeit und gehässiger Clubtreue.

Wie gesagt, ich war schon die ganze Stunde vor dem Foul wie elektrisiert gewesen von der Intensität, mit der in Stoke zwei Teams versucht hatten, ihr Spiel durchzusetzen. Arsenal gewann schließlich 3:1, aber selbst der am Sieg maßgeblich beteiligte Fabregas ließ sich am Ende noch zu einem üblen Rachefoul hinreißen. Von solchen Spielen hat die Hertha überhaupt keine Ahnung - ist das nun gut oder schlecht?

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