Freitag, März 05, 2010

Krisensitzung

Das Hertha-Präsidium, dem von der informellen Hertha-Autorität Axel Kruse geringe Fußballkompetenz attestiert wird, hat in einer Krisensitzung die Krise beigelegt und alles so belassen, wie es gerade ist: Coach Funkel darf weitermachen, Manager Preetz auch, Präsident Gegenbauer sowieso (für den ist das Präsidium nämlich nicht zuständig, dem er ja vorsitzend angehört).

Alles andere wäre ein Blödsinn gewesen, niemand mit Vernunft wird jetzt (noch) einen Trainer hinauswerfen, bei dem sich die letzte Chance nach dem Spiel gegen Spiel gegen Mainz geboten hatte. Sie wurde vertan, auch deswegen, weil Manager Preetz seine eigene Personalie mit der Funkels eng verknüpft hat. Das konnten wir bei den Wintertransfers sehen, deren zentrale Personalie Gekas ausdrücklich von Funkel forciert wurde, mit all den Folgen für das Mannschaftsgefüge, die hier schon vielfach erörtert wurden.

Inzwischen ist der Trainer längst über das Stadium hinaus, in dem er sich auf das Chaos des Herbsts hinausreden kann. Spätestens seit dem Spiel gegen Schalke im Herbst, als er Wichniarek statt Ramos hinausschickte, macht er Fehler auf eigene Rechnung, und seit dem Spiel gegen Mainz steht die Mannschaft auf dem Tabellenplatz, auf den sie in diesem Jahr bisher hintrainiert wurde.

Bei Michael Preetz wird es jetzt darauf ankommen, dass er seine Funktion als Sportdirektor endlich stärker konturiert - es ist sein Kader, er muss Perspektiven aufzeigen, er muss erkennen lassen, dass er um die Defizite und Potentiale weiß (seine Interviews auf Sky lassen eigentlich darauf schließen, dass er ein gutes Auge hat, er bringt die Spiele meist sehr analytisch auf den Punkt).

Dass er sich von Funkel zu einer Verlängerungsklausel im Nichtabstiegsfall hat nötigen lassen, war ein Fehler, denn jeder Verein wird nach einer Saison wie dieser nach einer Möglichkeit suchen, sich neu aufzustellen - gleich in welcher Liga. Die Hertha muss in jedem Fall ganz von vorn anfangen, in erster Linie aber muss sie morgen gegen den HSV spielen. Zum Glück ist es ein Auswärtsspiel.

1 Kommentar:

Natalie hat gesagt…

fein (der beitrag - wie immer (un)eigentlich), jetzt den trainer zu wechseln wäre weiterer unsinn, bezüglicher vertragslage gehe ich hoffend davon aus, daß dieser auch in unserem fall nicht bindend ist. die bisherige vereinspolitik ist der friedhof auf dem funkel und management hertha begraben. daß dies ausgerechnet in preetz' amtszeit fällt, entbehrt nicht einer gewissen tragik. als leiter des vereins ist er zu schwach, um über die malaisen der vorausgegangenen entscheidungen hinwegzuführen (schöner artikel dazu von ihrognaden in der taz anfang januar).
ich bin sehr verzweifelt darüber, was mit "meiner" hertha passiert. meine andere baustelle ist, welche lobby hertha überhaupt bei dfb/ dfl hat? wenn wir absteigen (und das tun wir leider), dann ist im prinzip der letzte "ostklub" (ich bin westberliner und durchaus mit der geographie vertraut, ich setze voraus, daß klar ist, was ich meine) abgewiegelt worden. mich würde deine/ ihre meinung dazu interessieren. ha ho he