Die gleich dahinter auf mich wartenden Ordner bestanden dann recht barsch darauf, dass ich da gar nicht lange zu schauen hätte - ich war ja doch einen Moment verblüfft darüber, wie intensiv die Hertha sich jetzt gegen ihre Fans abschirmt. Ein geheimes Abschlusstraining vor dem Spiel mochte bei Lucien Favre noch Sinn gehabt haben, bei Funkel sehe ich nicht, was da ausbaldowert werden könnte - er lässt sich ja doch nie was einfallen, und Standards hat die Hertha seit Jahrzehnten nicht trainiert (so sehen sie jedenfalls aus, die Standards).
Eine Mannschaft ist da in Käfighaltung genommen worden, ich kann mir gut vorstellen, wie das die Stimmung hebt, am Ordnerkordon vorbei zur Arbeit zu gehen. Da ich aber ohnehin ein anderes Ziel hatte, sah ich von Provokationen ab und ging zum Amateurstadion, wo das Spiel schon begonnen hatte.
Patrick Ebert von den Profis war zur Verstärkung abkommandiert worden, sein Einfluss hielt sich in Grenzen. Hertha dominierte gegen Wolfsburg die erste Halbzeit komplett, bekam aber doch vor der Pause ein Gegentor, glich nach einer Stunde aus und verlor schließlich doch mit 1:3. So richtig positiv fiel eigentlich nur Junior Torunarigha, Schütze auch des einzigen Berliner Tores, auf, ein großer, athletischer Zentralstürmer nigerianischer Herkunft, den die Flügelspieler Knoll und Ebert in der zweiten Halbzeit nicht mehr oft genug einsetzten.
Die U23 steckt jetzt schon recht deutlich in der Bredouille, ich werde dem Abstiegskampf in der vierten Liga wohl auch noch ein wenig Aufmerksamkeit widmen - in zwei Wochen gibt es das Derby gegen TeBe.
Unten noch zwei Impressionen: Torunarigha vor faschistischer Architektur, und ein Beispiel für die durchschnittliche Konsummation der Eltern, Freunde, Fans der U23.
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