Auch von der Hertha gibt es inzwischen eine Stellungnahme zum Tod von Robert Enke, dem Tormann von Hannover 96, der sich am Dienstag das Leben nahm. Friedhelm Funkel bezog gegenüber dem "Berliner Kurier" eine erkenntnisskeptische Position: "Man muss schon ganz genau in einen Menschen hineinschauen", um eine depressive Notlage wie die von Robert Enke zu erkennen. "Aber das kann man eben nicht."
Fußball ist ein Rollenspiel, das gilt bis hart an die Grenze des privaten Lebens, das ohnehin schon sehr eingeschränkt ist, wenn einen in Hannover oder in Berlin jeder auf der Straße erkennt. Bei der Hertha wird der Trainer in diesen Tagen gut zu tun haben, bei den wenigen dagebliebenen Spielern während der Länderspielpause eine Herbstdepression zu vermeiden (ich verwende das Wort bewusst, denn es zeigt, in wie vielen Schattierungen es den Sachverhalt gibt). Die Motivation, sich am Samstag in einem Testspiel gegen Türkyemspor zu zeigen, wird nicht bei allen gleich hoch sein, gleichwohl muss nach dem Spiel gegen Köln irgendwie der gerade erst wiedergefundene Teamgeist am Leben erhalten werden.
In der Regel reichen dazu die natürlichen Rhythmen: Ein neuer Tag bringt neue Zuversicht, wenn nicht, dann läuft schon etwas schief. Die Sonne, die heute in Berlin scheint, schadet auch nicht. Ich werde morgen in den Jahnsportpark gehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen