Montag, November 30, 2009

Clockwork Orange


Hartes Wochenende für mich: Am Samstag meldet sich die Hertha schon einmal zum Absteigen an, am Sonntag meldet sich Arsenal aus dem Titelrennen der Premier League ab. Natürlich ist das in beiden Fällen noch nicht das allerletzte Wort, aber die leere Rhetorik, mit der Friedhelm Funkel gestern im RBB noch versucht hatte, die neue Woche einzuläuten, ist allein der Tatsache geschuldet, dass es halt irgendwie weiter gehen muss.

Und die Reklamationen von Arsène Wenger wegen eines aberkannten Tors durch Arshavin kurz nach der Pause (beim Stand von 0:2) lenken auch nur davon ab, dass eine Mannschaft ohne Stürmer gegen eine Mannschaft mit zwei der besten Stürmer der Welt (Drogba und Anelka) immer in Schwierigkeiten geraten wird.

Eigentlich interessant finde ich aber den Unterschied, der mich immer schon am meisten fasziniert hat: dass die besten Fußballer tatsächlich die sind, die sich für nichts zu schade sind. Die Defensivarbeit von Anelka müsste man Spielern wie Nicu oder Raffael mit einem Apparat wie aus "Clockwork Orange" vor Augen führen - doch halt, ich vergesse mich, kein Grund, totalitär zu werden. Ist ja nur Fußball.

Arsenal bleibt eine großartige Mannschaft, deren Trainer es nur hartnäckig verweigert, den Kader auch gegen gröbere Eventualitäten (van Persie schwer verletzt, Eduardo nach dem Fußbruch nicht mehr derselbe, Bendtner verletzt, Walcott noch außer Form, Vela wirkungslos) noch abzusichern, mit einem zweiten echten Zentralangreifer, den er wider besseres Wissen nicht gekauft hat.

Chelsea ist heuer im Prinzip immer noch die Mourinho-Mannschaft von vor vier Jahren (das heißt, dass Ballack nicht wirklich Stammspieler ist), nach zahlreichen Widrigkeiten (Carvalhos lange Verletzung, Parreiras Coaching, Terrys CL-Drama) nun zu furchterregender Kompetenz gereift. Das war eine Definition von Fußball gestern, ich hoffe, die Herthaner haben hingeschaut, und können das auch auf sich beziehen.

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