Sonntag, April 29, 2007

Planungssicherheit

Würde zu gern wissen, was in dieser Traube gesprochen wurde, die sich gestern nach dem vierten Treffer bei Alemannia Aachen rund um den Torschützen Yildiray Bastürk bildete: "Überleg's dir noch einmal! Unterschreib bei uns! Wir haben jetzt Planungssicherheit." Das war das Stichwort nach dem 4:0-Auswärtssieg, denn die Hertha hat drei Spiele vor Saisonende keine Abstiegssorgen mehr, kann vielmehr noch ein wenig auf den UI-Cup spekulieren (und ich auf eine Reise nach Kasachstan). Der Sieg wurde in dieser Höhe erst in der zweiten Halbzeit verdient, es war viel Unvermögen der Aachener nötig, um die keineswegs überzeugende Hertha auf die Siegerstraße zu bringen. Volker Finke hat am Samstag in einem großen Interview mit Michael Horeni in der FAZ die Anforderungen an moderne Spieler mit "Schnelligkeit und Koordinationsfähigkeit in Verbindung mit Ballkontrolle plus Überraschungsmomente" definiert - davon sind fast alle Hertha-Profis weit entfernt. Immerhin hat Malik Fathi sich dieses Mal deutlich mehr nach vorne betätigt, er wird Selbstvertrauen gewonnen haben. Es spricht für die Integrationsarbeit von Karsten Heine, dass er Neuendorf und Cairo wieder an die Mannschaft heranführt - mir behagt das aber nicht so, schließlich war mir in dieser Woche auch schon das Gespenst Niko Kovac (als Sportdirektor!) erschienen, und ich will nicht andauernd dabei zuschauen müssen, wie bei der Hertha untaugliche Routiniers die Positionen blockieren. Dardai hat Kovac überwunden, einen Fortschritt sehe ich darin nicht. Die Hertha muss aber im Moment froh sein, wenn sie sich in Sichtweite der internationalen Plätze konsolidieren kann. Der Mann in der Traube hat sich über sein Tor gefreut, halten werden sie ihn aber auch so nicht können. Ach was: Bleib da, Yildiray!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Hoffnung, dass Herr Bastürk in Berlin bleibt, ist ja wohl eine sehr blauäugige. Welch Wunder, bei der Perspektive. CL in Stuttgart ist da schon eine viel bessere Aussicht.
Jetzt jagt man auch noch Zecke davon. Die letzte Identifikatiosfigur in dieser gesichtslosen Mannschaft.
Zu Dardai habe ich übrigens auch eine andere Meinung. Aus meiner Sicht ist das in den letzten Wochen der einzige Spieler auf dem Platz, dem man mit Sicherheit nicht mangelnden Willen nachsagen kann. Ihm fehlen zuweilen die sportlichen Mittel, klar, aber er rennt sich den Arsch wund. Und das verdient meinen Respekt.

Anonym hat gesagt…

Zecke ist in der Tat eine Identifikationsfigur - wird er eingewechselt, ist es endgültig vorbei mit dem Spielaufbau, so gibt er der Mannschaft ein Gesicht, vor dem sie beim Blick in den Spiegel offenbar selber erschrickt. Dafür darf jetzt, wie überall gemeldet, Pal Dárdai noch zwei Jahre dranhängen, mit Option auf ein weiteres Jahr. Die dürren Jahre gehen weiter! Gruß von Valdano

Anonym hat gesagt…

Der fremde Blick auf Hertha:
http://football.guardian.co.uk/continentalfootball/story/0,,2058399,00.html

Da steht dann auch so eins chöner Absatz wie dieser:
Hertha have also managed the considerable feat of employing the league's worst keeper in Christian Fiedler. He really plays like a "Berliner," which is to say like a doughnut. Supposed leaders of the team such as Yildiray Bastürk and Arne Friedrich have either been injured, eyeing moves to bigger sides, or both. Graham Poll's favourite player, Joe Simunic - the Croatian who was booked thrice at the World Cup - has been a disaster, too, after signing a bigger, better deal in the summer: he spent the winter break boasting about a patently nonexistent offer from Chelsea and was said to have been one of the chief plotters against Götz.

Gruß von Valdano, der sich fragt, ob es Marxelinho die Sprache evrschlagen hat nach dem 1:4