Donnerstag, März 08, 2007

PSV Eindhoven


Die beiden Finalisten der CL 2006, Barcelona und Arsenal, sind in dieser Runde ausgeschieden. Barcelona unterlag einem beeindruckend souveränen FC Liverpool, Arsenal schlug sich gegen den PSV Eindhoven wieder einmal zur Hälfte selbst. Damit bleibt es bei drei Vertretern der Premier League unter den letzten acht Teams. Die Bayern sind auch weiter - dieses Spiel habe ich nicht gesehen, das erste Tor durch Makaay hat mich aber in mancherlei Hinsicht an die Performance von Liverpool am Tag davor erinnert, vor allem die Energie und Schärfe, mit der Salihamidzic auf die Situation reagierte, die sich durch eine Blödheit von Roberto Carlos ergab. Aber natürlich hat mich Arsenal am meisten interessiert, und das dumpfe Gefühl, das ich hatte, trog nicht: Die Auswärtstorregel ist einfach ungeheuer tückisch, und die sehr jung aufgestellte Mannschaft von Arsène Wenger spielte gestern über weite Strecken mit einer latenten Depression aufgrund der vergebenen Chancen im Hinspiel. Dort hatte sie 45 Minuten lang souverän dominiert - wie es aussieht, hatten sie sich aber nur von Ronald Koeman ins Bockshorn jagen lassen. Gestern fiel zwar nach einer Stunde das 1:0 durch ein Eigentor von Alex (exzellenter brasilianischer Verteidiger, der eigentlich Chelsea gehört), danach ging es ein paar Minuten hoch her, und das zweite Tor war eine reale Möglichkeit. Als sich das Spiel wieder beruhigt hatte, stand es zwar nominell 1:1, aber es war klar, dass jedes Tor des PSV doppelt zählen würde. Und es fiel dann auch, aus einem Kopfball nach einer dummen Standardsituation, ausgelöst von Hleb durch ein Gerangel an der Cornerfahne. Alex stieg so enorm in die Höhe, dass der eingewechselte Abou Diaby nicht mitkam - das Tor gehört aber Lehmann, der unmotiviert im leeren Fünfmeterraum herumsurfte. Wäre er auf der Linie geblieben, hätte er den Ball locker gepflückt. Egal, das Hinspiel war ausschlaggebend, und da hat sich dann eben doch anscheinend etwas von der Arsenal-DNS gezeigt, eine Mischung aus Überheblichkeit und Ineffizienz, zu der gestern dann schon eine deutlich spürbare Angst kam. Touré hatte rechts eine Menge Raum, er hat ihn aber mit Fortdauer des Spiels immer weniger genützt, und nicht zufällig entstand dort dann auch die Situation, die eine ganze Saison in den Leerlauf versetzte. Arsenal hat nun als einziges verbliebenes Ziel die direkte Qualifikation für die nächste Champion's League. Meine Sympathien im laufenden Bewerb gelten nun den "Reds", die am Dienstag eine außergewöhnliche Definition von modernem Fußball zeigten.

Keine Kommentare: