Montag, März 26, 2007

Amateurstadion

Vier Euro zahlt ein Mitglied von Hertha BSC, das sich am Sonntagnachmittag im Amateurstadion die U23 ansehen möchte. Dort spielen die Hoffnungsträger, auf die das Management so gern verweist. Die Realität gestern: Abstiegsduell zwischen Hertha BSC II und Borussia Mönchengladbach II, Nachbarn auf den beiden letzten Tabellenplätzen der Regionalliga Nord. Ich konnte nur die erste Halbzeit sehen, weil wir für 16 Uhr Konzertkarten hatten, es war aber die lange Anreise in jeder Hinsicht wert. Die Hertha trat mit zahlreichen Stars an: Fathi, Kevin-Prince Boateng, Dejagah und Ebert waren in der Mannschaft. Es ging ein fieser Wind, den die Gladbacher in den ersten 45 Minuten im Rücken hatten. Der Führungstreffer fiel aus einer typischen Hertha-Situation: Wallschläger bekommt in der Innenverteidigung den Ball zur Spieleröffnung, weiß nichts damit anzufangen, weil ihm niemand entgegenkommt. Er spielt zurück zu Goalie Pellatz, dem sich niemand anbietet, der spielt wieder zu Wallschläger, der wieder zögert und neuerlich zu Pellatz zurückpasst. Dessen Ausschuss kam dann nicht weit, zu diesem Zeitpunkt war Gladbach aber schon so weit aufgerückt, dass nach Balleroberung ein kurzer, astreiner Flügelangriff zum Erfolg führte. In der zweiten Halbzeit konnten sie dann noch einen Konter verwerten. Das 0-2 tut weh, denn Hertha BSC II hat jetzt nur noch geringe Chancen, in der dritten Liga zu bleiben. Es tut vor allem deswegen weh, weil praktisch die ganze nächste Generation der ersten Mannschaft am Start war, mit Ausnahme von Jerome Boateng und Christopher Schorch, den ich aber noch nie selbst gesehen habe. Die Auftritte zumal von Fathi und Boateng I waren öde. Nur Ebert zeigte, dass er etwas will - für sich und für die Mannschaft. Er und eventuell Robert Müller (Innenverteidiger) waren die vier Euro wert. Nächsten Sonntag werde ich versuchen, zwei Halbzeiten im Amateurstadion zu sehen.

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