Am Wochenende war ich in London und habe live das Finale der Premier League 2010/2011 gesehen. Arsenal spielte bei Fulham, dafür hatte ich mir vor vielen Wochen schon eine Karte besorgt, damals mit dem spekulativen Hintergedanken, dass es am letzten Spieltag noch um etwas gehen könnte - spätestens mit dem Elfmetertor von Kuyt in der 101. Spielminute beim Remis gegen Liverpool vor ein paar Wochen musste ich diese Hoffnung fahren lassen, eine Weile dachte ich sogar, ich sollte die Fahrt nach London sausen lassen, dann siegte aber doch die Neugierde.
Arsenal war die ganze Saison hindurch nicht auf eine beständige Weise überzeugend, im Gegenteil hat sich ein prinzipielles Unvermögen bemerkbar gemacht, das eigene Spiel auch nur gegen mittelklassige Gegner durchzusetzen. Das Team von Arsène Wenger fällt zunehmend zurück, alle Kommentatoren, die Arsenal immer noch für stilbildend halten, haben lange nicht hingeschaut. Aber dazu demnächst mehr.
Ich habe mir den Ausflug nicht verderben lassen und an der Themse ein Stadion vorgefunden, wie auch das alte Highbury von Arsenal einmal war - ein großartig antiquierter, immer wieder adaptierter Ort, an dem die schmalen Eingänge, die ich in dem obligatorischen, dieses Mal wieder halbwegs gelungenen "stadium entry film" festgehalten habe, das am deutlichsten anachronistische Element sind.
Ich saß auf einer Holzbank im Block J im Johnny Haynes Stand, und habe jede Sekunde genossen - auch die beiden Treffer von Fulham, die noch einmal verdeutlichten, wie sehr von vorn der Arsenal FC in diesem Sommer beginnen muss. Cesc Fabregas war gestern Nachmittag übrigens beim Formel 1-Rennen in Barcelona, er ist offiziell seit vier Spielen verletzt, wer aber ein wenig mit den Usancen von Wenger vertraut ist, wer also Arsenal-"Kremlinologe" ist wie ich, der wusste schon neulich, was Sache ist. Diese Beziehung ist zu Ende.
In den nächsten Tagen dann noch mehr Bildmaterial von dieser kleinen Fahrt ins Mutterland des Fußballs. Und irgendwann wohl auch eine Meinung zu Andreas Ottl.
3 Kommentare:
Meinst, dass er Fab ziehen lässt? Ich sehe da derzeit keine richtige Alternative. Er mag eine durchwachsene Saison gespielt haben, ohne ihn lief es aber wahrhaftig nicht besser.
nasri könnte zentral spielen (wenn er bleibt) der möchte jedenfalls schon länger - außerdem hat fabregas seit der umstellung auf 4-1-2-3 auch verhindert dass arshavin auf seiner besten position spielen konnte; generell hat arsenal die taktische umstellung nie so hinbekommen, dass alle spieler optimal zusammengewirkt haben
Schade, dass dein Trip wenig erfolgreich verlaufen ist, aber der altehrwürdige Ground entschädigt immerhin für Vieles.
Schönes neues Design übrigens, gefällt mir sehr gut.
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