Zwei völlig unterschiedliche Szenen habe ich gestern erlebt beziehungsweise gesehen, sie haben gezeigt, wo meine beiden Clubs derzeit stehen. Am frühen Nachmittag war ich im Olympiastadion, Hertha hat gegen Ausgburg mit 2:1 gewonnen und damit Liga zwee 2010/2011 mit neun Punkten Vorsprung für sich entschieden. Dafür gab es eine Meisterschale, auch Felge genannt, es gab Ovationen für Pal Dardai, und anschließend ein großes Fest vor dem Stadion, bei dem ich nicht mehr dabei war.
Ich fuhr nämlich nach Hause, um Arsenal gegen Aston Villa zu sehen, vorletzte Runde in England, Kampf um die Qualifikation zur Champion's League. Das Spiel ging mit 1:2 verloren, und dann zeigte das Internet-Fernsehen des FC Arsenal die vorher schon anberaumte und deswegen auch zu absolvierende "lap of appreciation" der ganzen Mannschaft, also auch der vielen gerade verletzten Stars (Fabregas, Nasri, Clichy, Djourou, ...) vor einem nur noch zu einem Drittel gefüllten Emirates. So sieht das aus, wenn ein großes Projekt gerade gescheitert ist, und zwar nicht durch böse Schicksalsschläge.
Hertha hat in dieser Saison sehr viel richtig gemacht, und der Rest ist auch super gelaufen - damit sind aber nur die Voraussetzungen geschaffen worden, wieder auf der Ebene an dem Spiel teilzunehmen, auf der es wirklich zählt. Arsenal und vor allem der Trainer Arsène Wenger nimmt seit vielen Jahren auf höchstem Niveau an dem Spiel teil, fällt auf diesem höchsten Niveau aber kontinuierlich zurück.
So bin ich ein wenig zerrissen heute, letztendlich aber bleibt der starke Eindruck aus dem Olympiastadion gestern: Das Team, das ich vor den eigenen Auge habe, das Team, dessen Newcomer ich vor einem Jahr in Lübars hautnah sehen konnte, ist nach menschlichem Ermessen auf einem guten Weg.
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