Nach allem, was Dieter Hoeneß gestern so erkennen ließ, wäre er heute gern in Urlaub gegangen - in einen kurzen Erholer über Weihnachten zumindest. Doch das Ausscheiden des VfL Wolfsburg im DFB-Pokal gegen Cottbus hat eine sowieso schon missratene Hinrunde zu einem passenden Ende gebracht, und jetzt muss der ehemalige Manager von Hertha darüber verhandeln, ob er mit Steve McClaren weitermachen darf.
Ich kann nicht verhehlen, dass Wolfsburg für mich in einer Saison, in der Hertha nicht erste Liga spielt, ein Nebenschauplatz ist, auf den sich manche meiner weniger positiven Affekte richten. Ich habe meine Vorbehalte gegen den Fußballmanager Dieter Hoeneß ja schon häufig zu begründen versucht, und nun, da er mit Stab (Wojtowitz) und Spielern (Friedrich, Cicero) eine Stunde nach Westen gezogen ist, sehe ich das mit einer gewissen Befriedigung, wenn es dort auch nicht klappt.
Denn es ja ein etwas schiefes Experiment, das aus Sicht eines Hertha-Fans abläuft: In Wolfsburg könnte Hoeneß unter finanziell besseren Bedingungen beweisen, dass er die sportliche Kompetenz hat, einen Trainer und einen Kader zusammenzuführen, die internationales Format haben können - etwas, was ihm in Berlin nicht nur deswegen nie auf längere Sicht gelungen ist, weil er selbst hier im Lauf der Zeit die finanziellen Umstände herbeigeführt hat, die dies zum Teil verhindert haben.
Kurz gesagt: dort könnte er noch einmal zeigen, dass er das doch kann, was er in Berlin nicht konnte. Und weil ich ja nicht glaube, dass er das kann, sehe ich mich durch die Wolfsburger Hinrunde bestätigt.
Auf den DFB-Pokal werden auch die aktuellen Verantwortlichen bei Hertha ein Auge gehabt haben, denn mit Cottbus und Duisburg haben sich zwei direkte Konkurrenten um den Aufstieg ein motivierendes Weihnachtsgeschenk gemacht.
Meine Urlaubsplanung sieht nun so aus: Wir bleiben über die Feiertage in Berlin, was nicht nur traditionell besonders erholsam ist, sondern auch noch den Vorteil zahlreicher Premier-League-Spiele bietet, immer vorausgesetzt, der englische "Jahrhundertwinter" lässt den Spielbetrieb nicht vollständig zum Erliegen kommen.
Schöne Feiertage allerseits!
1 Kommentar:
"Eine Stunde nach Westen gezogen" - das klingt ja schon fast episch, nach Western und Frontier. Sieht aber in Wolfsburg eher aus wie eine Karl-May-Verfilmung, McClaren, "The Wally with the Brolly" hat den Psrt, den Eddie Arent immer hatte, und Dieter Hoeneß ist irgendwie nicht im Bilde. Schöne Weihnachten von Valdano
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