Es ist fast ein wenig so wie nach dem Ende einer Beziehung (der zweitwichtigsten im Leben?): Der Trainer ist weg, und ich kann mir vorerst einmal gar nicht vorstellen, wer an seine Stelle treten soll. Ich weiß, die Entscheidung war ohne Alternative, da ging nichts mehr, und Lucien Favre hatte zu seiner Entlassung vor allem dadurch beigetragen, dass er seinerseits (potentiell) wichtige Spieler beschädigt hat: Friedrich, Pantelic, Domovchyiski, anscheinend auch Cicero.
Er wurde als leidenschaftlicher Pädagoge geliebt, der Okoronkwo (those were the days!) persönlich den Beckenschwung beim Abschluss beibrachte, konkret war er aber wohl auch ein schlechter Menschenkenner und sicher kein guter Motivator. Sein Verhalten bei Auswechslungen war immer wieder sehr bezeichnend, da konnte man gut erkennen, wie weit er mit seinen Ansprüchen dem Berliner Alltag eigentlich entfremdet war. Jetzt sind wir wieder dort, wo wir vor zwei Jahren waren, umgeben von Namen und Kandidaten, die nichts anderes verheißen als graues Dahinsumpern: Meyer, Augenthaler, Funkel, Becker, Buchwald.
Mirko Slomka gilt in Berlin als unvermittelbar, weil er S04 trainiert hat und wegen einer alten Geschichte mit TeBe. In den Foren rufen die Fans nach Identifikationsfiguren: Niko Kovac wird genannt, ich muss mich wohl darauf einstellen, dass die Hertha jetzt einen sogenannten ehrlichen Arbeiter beruft und danach jahrzehntelang die Typen ihrer besten Jahre ab- und durcharbeiten muss - Dick van Burik, Niko Kovac, Andreas Neuendorf, Pal Dardai werden wohl alle einmal Trainer oder Sportdirektoren werden. Ein Horror. Nun gut, Dardai traue ich eigentlich in seiner zweiten Karriere mehr zu als in der ersten.
Aber vielleicht hat Michael Preetz ja eine gute, originelle Idee - es wäre auch seiner eigenen Sache dienlich.
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