Freitag, Mai 11, 2007

Genießer

Die "B.Z." hat recherchiert, dass die Berliner Aktiengesellschaft für Beteiligungen, die vielleicht für 25 Millionen Euro Genuss-Scheine an Hertha BSC zeichnen wird, ein Firmengeflecht von nicht vollständiger Durchschaubarkeit ist. Jedenfalls bahnt sich da etwas an, das wohl am kommenden Montag auf der Mitgliederversammlung präsentiert werden wird. Dieter Hoeneß hat diese Woche Rückendeckung vom Aufsichtsrat bekommen, die Führungsebene rückt zusammen und will auf der finanziellen Ebene ein wenig gut machen, was ihr auf der sportlichen Ebene misslingt. Der Tabellenstand in dieser Saison ist ja nicht eine Konsequenz der hohen Verschuldung, sondern des Umstands, dass mit dem immer noch konkurrenzfähigen Gerüst der Mannschaft schlecht gearbeitet wurde. Pantelic ist ein gutes Beispiel, er fiel vom Star zum Paria in wenigen Wochen, und niemals hatte man dabei den Eindruck, dass sich jemand intensiv mit ihm und seiner Rolle in der Formation auseinandergesetzt hätte. Von dieser zur kommenden Saison steht nun ein Umbruch bevor, bei dem jeder einzelne Zukauf stimmen muss, um noch irgendeine Chance an den Anschluss an das obere Drittel der Liga zu haben. In den Fanforen ist die Stimmung eher sarkastisch. Dort werden die 25 Millionen neues Kapital einfach zu den 46 Millionen Schulden gerechnet, was nicht ganz unrichtig ist, allerdings die Spielräume unterschlägt, die Hertha BSC dadurch vorerst gewinnt, und die sie ja auch nützen könnte. Zweckoptimismus ist die Kehrseite von Fatalismus -so ist meine Stimmung vor der Mitgliederversammlung.

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