Mittwoch, November 29, 2006
Max Merkel
Von Max Merkel, der heute verstorbenen Sprücheklopfer-Legende, habe ich vor allem ein Wort in Erinnerung: Management. Er sprach es nicht so aus, wie die BWL-Könner es naturgemäß betonen: Management, wie Kukident. Er sprach es mit französischem, in Wahrheit natürlich wienerischem Einschlag: Management, wie Ressentiment oder ähnliche Wörter, an denen die deutsche Zunge so scheitert, wie Claus Peymann sein Leben lang an dem Wort Chance, das bei ihm unweigerlich zu "Schangse" wird. Damit hatte er in Wien langfristig als Nationaltheaterindendant keine Chance. Ob man Management so oder so ausspricht, macht einen großen Unterschied, auf den es beim Fußball zwar nicht ankommt, wohl aber beim Sprücheklopfen, wo eine legere Einstellung immer hilft. Bei der Jahresversammlung der Hertha wurde Management sicher auch wie Kukident ausgesprochen, dafür verschluckte Buchhalter Schiller eine wichtige Zahl: heuer zum Halbjahr hatte die Hertha wohl für ein paar Tage 55 Millionen Euro Schulden. Dann kam wieder vor irgendwo Geld. Vermutlich aus meiner Hosentasche, denn genau damals kauften wir die neuen Dauerkarten. Keine Ursache, Herr Schiller!
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