Freitag, Dezember 01, 2006

Fulham

Gestern war ich in London, um ein Interview mit Ken Loach zu führen. Deswegen konnte ich morgens im Gatwick Express druckfrisch die Zeitungen lesen, die natürlich auch über den Niedergang von Arsenal zu berichten hatten. 1:2 bei Fulham am Tag davor, ein Punkt aus zuletzt drei Spielen gegen Mittelmächte in England, und Arsène Wenger liess es sich am Tag danach nicht nehmen, wieder ein wenig zu jammern. Zu viele Spiele in kurzer Zeit, das verkraftet sein sensibles Spitzenteam nicht. Das Match gegen Fulham habe ich nicht gesehen, ich kann deswegen auch nicht einschätzen, ob der eventuelle Ausgleich von Thierry Henry zu Unrecht abseits gewertet wurde. Die Kommentatoren fanden den Sieg von Fulham jedenfalls durch die Bank verdient. Mir war schon bei der Aufstellung ein wenig unwohl: Fabregas wurde in der ersten Hälfte geschont, für ihn spielte Song, von dem ich wenig halte, und der auch seinen Teil zum Unglück beitrug. Clichy und Eboue wurden auch geschont. Chelsea spielt derweil fast täglich mit der gleichen Mannschaft, und jammert nicht. Wenn Wenger weiterhin so wehleidig bleibt, und die Schuld immer bei irgendwelchen Kleinigkeiten sucht, dann könnte es mit seinem Lebensvertrag bei Arsenal bald sein Bewenden haben: Die Mannschaft trägt im Moment mehr seinen (stolzen, aber allzu reizbaren) Charakter, als ihm lieb sein kann. Morgen spielt Arsenal daheim gegen die Spurs, und Hertha auswärts bei Bremen - schön hintereinander an einem für mich langen Nachmittag vor der Kiste.

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