Freitag, September 02, 2011

Geisterstunde

In Bismarck, North Dakota, wo ich heute Nacht bin, habe ich gerade diesen Hinweis darauf gefunden, dass der legendäre deutsche Bundestrainer nebenbei und heimlich ein Shopping Imperium im fernen Westen der USA aufgebaut hat. Vielleicht war es aber auch nur ein entfernter Verwandter.

Mit der Zeitverschiebung von acht Stunden, der ich hier unterliege, konnte ich natürlich die Transfer-Deadline nicht so direkt mitverfolgen, wie es zum Beispiel die englischen Medien mit ihren Tickern getan haben. Zu verbuchen ist nunmehr, dass Hertha noch einen Perspektivspieler geholt hat, den gebürtigen Berliner Änis Ben-Hatira, während Rob Friend dem Babbel-Mobbing nachgab und sich nach Frankfurt ausleihen ließ. Kaká geht nach Zypern.

Das war noch eine kleine Dreingabe zu einer äußerst professionellen Leistung von BP in diesem Transferfenster, an der mich nur stört, dass Ottl einen solchen Status nach Berlin mitgebracht hat, dass die Tabloiden jetzt plötzlich von Lustenberger verlangen, dass er sich "anbieten" muss. Da würde ich doch von Ottl zuerst einmal verlangen, dass er mehr mitspielen muss.

Wie dem auch sei, Hertha ist offensiv interessant aufgestellt und wird trotzdem wohl noch eine ganze Weile dieses seltsam wirkungslose tiefe Stehen praktizieren, das bisher ihr Markenzeichen beim Comeback in Liga eins ist. Wirkungslos, weil die Gegner ja doch zahlreiche Chancen haben.

Spannender war der Deadline Day natürlich bei Arsenal, wo ein Trümmerkader vorhanden ist, zu dem ein paar Stützen hinzugefügt werden mussten. Am Ende sah das dann doch ein wenig nach Notnägeln aus: Per Mertesacker von Werder Bremen muss trotz seiner zahlreichen "caps" für die deutsche Nationalmannschaft erst noch beweisen, dass er in den letzten zwei Jahren nicht den Anschluss an den Spitzenfußball verloren hat. Ein brasilianischer Linksverteidiger, ein koreanischer Stürmer, dazu Yossi Benayoun (der zu Arsenal passen könnte) und Arteta von Everton - ich weiß nicht, das sieht alles nicht so strategisch aus, wenngleich der elegante und kluge Spanier Arteta schon lange auf Arsenals Liste stand. Aber als Ersatz für Fabregas?

Arsenal fängt auf jeden Fall irgendwie ganz von vorne an. Ironischerweise könnte mein Londoner Lieblingsteam sogar Unterstützung aus Berlin bekommen, denn der BVB muss nächste Woche zuerst gegen Hertha in der Liga und dann ein paar Tage darauf gegen Arsenal in der CL spielen. Vielleicht spielen sie die Klopp-Laufwunder ja müde, die Herthaner, deren Kader ganz auf interne Konkurrenz hin strukturiert ist (Ausnahme: Ottl), während bei Arsenal alles nach einem großen Durcheinander aussieht, in das AW ab nächster Woche vielleicht doch noch Licht bringt.

2 Kommentare:

PVG hat gesagt…

"Ersatz für Fabregas"? Wie hat einer der engl. Blogger geschrieben - da kämen nur zwei in Frage, aber die sind zu teuer und spielen zudem mit ihm im selben Team ;o) Und ganz so schwarz (reine Notnägel) würde ich die Neuzugänge auch nicht sehen. Immerhin handelt es sich um einen deutschen Nattionalverteidiger, den Kapitän der Südkoreaner, den linken Verteidiger der Selecao ... VCC ... viel schlimmer als am Sonntag kann es ja eigentlich auch nicht werden.

marxelinho hat gesagt…

hier noch ein guter kommentar zu den panikkäufen: http://www.guardian.co.uk/football/blog/2011/sep/02/arsene-wenger-arsenal-transfer-window