Sonntag, April 04, 2010

Bocksgesang

Als Hertha im Herbst im Olympiastadion gegen Köln antrat, war das die Begegnung, mit der eine absurde Saison ein Stück Normalität zurückgewinnen sollte - es kam, wie wir wissen, anders, die Hertha verlor mit 0:1 und blickte erstmals so richtig in den Abgrund.

Gestern kam es in Köln zur Revanche, und die Verhältnisse hätten nicht radikaler umgekehrt sein können: Hertha gewann gegen defensiv und offensiv schwache Opposition mit 3:0, schwächte die Kölner noch zusätzlich durch rote Karten für Mohammad und Tosic, und fuhr frohen Mutes nach Hause.

Die Mannschaft ist jetzt wieder so gefestigt, dass sie wohl auch die Pause für Gojko Kacar (Gelbsperre) verkraften wird können (obwohl die Lösung für dieses Personalproblem nicht auf der Hand liegt: Rehabilitierung von Ebert? Nicu?). Es gab einen glücklichen Moment nach einem Kölner Corner, die beiden Tore vor der Pause aber sahen nur glücklich aus, sie verdankten sich konsequentem Nachsetzen, Geistesgegenwart und Durchsetzungsvermögen (Raffael!).

Jetzt rechnet natürlich ganz Berlin: Was ist aus den fünf Spielen gegen fünf Topmannschaften der Liga noch drin? Nach dem Sieg der Bayern auf Schalke ist nicht auszuschließen, dass der FCB am letzten Spieltag in Berlin schon Meister ist - die Hertha könnte davon profitieren, dass es dann nur noch ein Entscheidungsspiel im Abstiegskampf ist.

Dafür müsste sie aber vorher punkten - gegen Stuttgart (schwierig, aber möglich), gegen Frankfurt (ein zweites Mal wird sie sich taktisch hoffentlich nicht so überraschen lassen wie im Herbst), gegen Leverkusen (alles drin), gegen Schalke (alles drin). In Köln müssten sie gestern eigentlich noch den Bocksgesang angestimmt haben, denn da zieht sich am Horizont etwas zusammen, was sich für die Hertha gerade noch ein wenig aufhellt.

2 Kommentare:

Schnix hat gesagt…

Hat Gojko gestern Abend nicht erst seine dritte Gelbe bekommen?

marxelinho hat gesagt…

so ist es, da habe ich mich vertan (ich hatte noch im ohr, dass der sky-kommentator was in die richtung verlauten hat lassen, war aber wohl nicht so) - um so besser!