Freitag, Juni 29, 2007
Dick van Burik
Hertha schafft Fakten: Der Vertrag mit Innenverteidiger Dick van Burik wird ein Jahr vor Ablauf aufgelöst. Zu diesem Manöver gibt es zwei Deutungsmöglichkeiten. Erstens: Manager Hoeneß ist so sauer über die Querelen um die Boateng-Brüder, die Dicks Vater Karel van Burik als Berater haben, dass der Sohn die Wut abbekommt, weil nur er eine Angriffsfläche bietet: man unterstellt ihm, er hätte in der Kabine die Angelegenheiten seines Vaters betrieben. Ich bevorzuge die zweite Deutungsmöglichkeit: Die Gründe für die Kündigung von van Burik liegen in der "Einschätzung der sportlichen Perspektive durch den Trainer". Deutlich gesagt: Lucien Favre hat Manager Hoeneß hoffentlich darüber aufgeklärt, dass mit einem Mann wie van Burik keine konkurrenzfähige Mannschaft gebaut werden kann. Das konnten Beobachter mit Auge schon vor drei Jahren erkennen, der fügsame Falko Götz hatte aber nie das Bedürfnis nach einer Verbesserung auf der wichtigen zentralen Defensivposition (geäußert), und Manager Hoeneß versteht vom Spiel halt nicht viel. Jetzt muss van Burik gehen, die Gründe sind mir egal, die Entscheidung ist richtig, ein Ersatz steht in Friedrich bereit, trotzdem ist der Kader in der Defensive dünn und dürftig. Nächste Woche wissen wir mehr, wenn Favre seine erste Auswahl trifft: Er will angeblich nur 22 Leute ins Trainingslager mitnehmen. Schaff Fakten, Lulu!
Sonntag, Juni 24, 2007
Berater

Samstag, Juni 23, 2007
Thierry Henry

Donnerstag, Juni 21, 2007
Jugendarbeit

Montag, Juni 18, 2007
Primera Division

Samstag, Juni 16, 2007
Haugesund

Freitag, Juni 15, 2007
Talenteschuppen

Dienstag, Juni 12, 2007
Veränderungen
Der Sommer dauert noch lang, aber schon jetzt lassen sich aus den vielen Gerüchten, mit denen die Tabloids sich den Tag vertreiben, einige Tendenzen herausfiltern: Dass Favre beim Preis-Leistungsverhältnis von Simunic (einem der bestbezahlten Hertha-Profis) ein Problem sieht, überrascht nicht. Dass Hertha nach den Problemen in der Rückrunde nicht mit aller Kraft an Pantelic festhält, überrascht auch nicht (zeugt aber von Dummheit). Bei Simunic muss der Marktwert allerdings deutlich gesunken sein. Bleibt Kevin-Prince Boateng (Vertrag bis 2009), dessen Verkauf im Raum steht - ich würde ihn gern noch ein Jahr spielen sehen, dann kann er ja zu einem richtig großen Club gehen. Sein jüngerer Bruder Jerome (Vertrag bis 2008) hat jetzt schon bekannt gegeben, dass er im nächsten Jahr anderswo unterschreiben wird - wenn er wirklich an Leverkusen denkt, ist er selber schuld. Die Mannschaft wird sich deutlich verändern, das zeichnet sich ab, und jeder Einkauf wird mit einem Verkauf gegenzurechnen sein. Weil Hertha aber gar nicht so viele attraktive Verkaufsware hat, könnte es auch in diesem Sommer schon zu einem Abschied von Kevin-Prince kommen. Die Fans mögen ihn ohnehin nicht, bei ihnen zählen gute, alte Werte wie Identifikation mehr als das, was Boateng I kann und manchmal auch zeigt.
Sonntag, Juni 10, 2007
16 Sekunden

Samstag, Juni 09, 2007
Türmer
Schönes altmodisches Wort: Stürmer. Sagt man heute nicht mehr so oft. Marko Pantelic, Stürmer. Thierry Henry, Stürmer. Im Falle des Superstars vom FC Arsenal hat jetzt Gordon Brown, designierter britischer Premierminister, eine Einschätzung abgegeben: In einem Gespräch habe er den Eindruck gewonnen, dass Henry in London bleiben, und nicht zum AC Milan oder nach Barcelona abwandern wird. In der Personalie Marko Pantelic wird es wohl kein Orakel von Angela Merkel geben (die sonnt sich gerade in der veröffentlichten Meinung), sondern nur Gerüchte in den Boulevardzeitungen. Vier Millionen Euro bietet angeblich der FC Chelsea für den besten Stürmer, den Hertha seit langer Zeit hatte. Manches deutet darauf hin, dass Manager Hoeneß sogar bereit wäre, ihn ziehen zu lassen - in London könnte er dann mit Drogba ein tödliches Duo bilden, wenn ihm nicht gerade Pizarro oder Kalou oder Robben oder Joe Cole oder Shevchenko vorgezogen werden. Prinzipiell halte ich Pantelic für begabt genug, sich in der Premier League durchzusetzen. Ob er aber in das physische System von Chelsea passt? Ich bin dafür, dass er bleibt, wenn er aber geht, werde ich ihm die Daumen drücken. Ich würde nicht nur seine Tore, sondern vor allem seine Zuspiele vermissen.
Mittwoch, Juni 06, 2007
Nachwuchs
Nico Pellatz, Nachwuchstorhüter bei der Hertha, hat einen Vertrag bei Werder Bremen unterschrieben. Das kam ein wenig überraschend, wirft aber doch ein bezeichnendes Licht auf die momentane Lage der Hertha. Zwar ist mit der Trainersache Favre die wichtigste Personalie entschieden worden, dahinter aber klafft ein riesiges Loch der Unentschiedenheit, weil Favre die Verhältnisse noch nicht gut genug kennt, um jetzt schon handlungsfähig zu sein, und Manager Hoeneß sich um die ganz Jungen anscheinend nicht kümmert. So kommen seltsame Dinge zustande: Pascal Bieler, der bei RW Essen eine persönlich erfolgreiche Saison auf der linken Defensivposition gespielt hat, kehrt nominell aus dieser Ausleihe zurück, will von Hertha aber noch nichts gehört haben, ob er hier überhaupt erwartet wird. Robert Müller, für meine Begriffe der talentiertere der beiden Innenverteidigung in Ausbildung (neben Wallschläger), hat keinen Profivertrag bekommen und sucht nun einen Verein. Bei Pellatz sieht die Sache so aus, als hätte man gar nicht in Betracht gezogen, er könnte ein Angebot bekommen. Da aber nun die Amateure der Hertha in die Oberliga abgestiegen sind, fehlt für die Jungen die Bühne Regionalliga. Die Personalien, wie sie sich im Moment darstellen, deuten nicht darauf hin, dass die Hertha bei ihren Hoffnungsträgern eine kohärente und perspektivische Vertragspolitik hat. Die Abschiebung vom Samba im Winter wies da schon die Richtung.
Dienstag, Juni 05, 2007
Vorschußlorbeeren
Heute brachte die "Bild" eine Geschichte, die direkt in diesen Blog gehörte: Arsène Wenger hat Lucien "Lulu" Favre schon einmal ein paar Vorschußlorbeeren in die Bundesliga geschickt. Der Trainer des FC Arsenal gab zu Protokoll, dass der neue Trainer von Hertha BSC in Berlin und im deutschen Fußball eine Menge bewirken könnte. Damit wären die beiden Clubs, die hier so hartnäckig nebeneinander her beobachtet werden, dabei aber Welten voneinander entfernt sind, zum ersten Mal, seit A. den Coach aus London in kurzen Hosen in den Galeries Lafayette in der Friedrichstraße gesehen hat (während der WM 2006), wieder für einen Augenblick miteinander verbunden. Favre hat anscheinend bei Wenger ein wenig gelernt, habituell ist er scheinbar ein nicht ganz unähnlicher Typ, und die wenigen Formulierungen, die er bisher über seinen Fußball verlauten ließ, klingen auch stark nach Arsenal-Philosophie. Das wäre alles ganz in meinem Sinn, schon jetzt deutet sich an, dass Manager Hoeneß der Hertha einen Schub Kompetenz eingekauft hat, hinter den sie auch dann nicht mehr vollständig zurückfallen kann, wenn die Sache vielleicht nicht mit dem direkten Durchmarsch in die europäische Spitze endet.
Freitag, Juni 01, 2007
Lucien Favre
Ich kam gerade aus einem Kino im Westen, als A. mir heute mittag die Nachricht aufs Telefon schickte: Favre is IT! Schon zwei Tage davor hatte sie mir eine frohe Botschaft geschickt, nämlich dass Eric Gerets aus dem Rennen wäre (er war anscheinend nie im Rennen, zum Glück). Mit der Trainerentscheidung beginnt das neue Jahr, und es beginnt gut. Nicht, dass ich so viel über Lucien Favre weiß. Es ist allein die Tatsache, dass die Hertha eine überraschende Entscheidung getroffen hat, die mich vorerst begeistert. Im unabhängigen Fanforum war in den letzten Tagen eine großartige Stimmung der angespannten Vorfreude zu verspüren gewesen (außerdem kam es zu einer ziemlich tollen neuen Fanfreundschaft mit dem FC Zürich, wenn ich das richtig beobachtet habe) - niemand trauerte da noch Magath nach, kaum jemand wollte Buchwald (weil er ein Berliner ist) vorziehen, und auch Karsten Heine hatte keine Lobby mehr. Da wollte wohl ein ganzer Verein ganz eindeutig etwas Neues, und mehr können wir vorerst kaum sagen, als dass Favre vor einer Woche sicher auf keinem Zettel stand. An das Spiel gegen Servette Genf vor sechs Jahren kann ich mich nicht erinnern, die Hertha aber beweist mit der Entscheidung, dass sie Erfahrungen macht, dass sie ein Gedächtnis hat, dass sie eine Identität ausbilden möchte. Das wollte sie auch, als Manager Hoeneß Huub Stevens holte, in diesem Fall könnte aber eine interessantere Geschichte daraus werden. Passenderweise schoß Patrick Ebert gestern beim 1:2 der U21 in Toulon ein schönes Tor - dieses und andere Versprechen soll Favre nun einlösen. Was ich mir von ihm vorerst nur erwarte: einen unkorrumpierten Blick auf unseren Kader, auf die vielen falschen Selbstverständlichkeiten, die da seit Jahren mitgeschleppt werden (mein Lieblingsthema: wer spielt zentral vor der Abwehr?), auf den ganzen Apparat, der sich in drei Jahren unter Coach Götz nicht mehr zu hinterfragen schien. Favre sieht mir aus wie einer, dem ich Kredit einräumen möchte, und die Fans tun das scheint's schon nahezu einstimmig. Damit hat sich auch Manager Hoeneß mit einem Coup an der eigenen Glatze aus dem Schlamassel gezogen, und Michael Preetz vielleicht eine erste Andeutung seiner eigenen Handschrift gemacht. Jetzt wird die Transferphase erst so richtig spannend.
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