Samstag, September 30, 2006

Dänenbombe


Das war ein wenig peinlich, was die Hertha da am Donnerstag bei BK Odense abgeliefert hat. Sie mußte auf Sieg spielen, weil sie zwei Wochen davor ja daheim nur ein 2:2 erreicht hatte. Ebert hatte nach vierzig Sekunden auch gleich eine tolle Chance, ein paar Minuten später wurde es noch einmal interessant vor dem Tor der Dänen. Dann aber begann das lethargische Herumschieben des Balls in der Viererkette: Fathi, Friedrich, Simunic und Samba spielten bevorzugt quer, Dardai und Chahed wollten sich auch nicht so bewegen, daß sie konstruktiv anspielbar gewesen wären oder zumindest Räume für einen Vorstoß der Hintermänner geschaffen hätten. Samba eröffnete seine Zuspiele immer mit der Handbewegung, die Ratlosigkeit erkennen läßt - sie richtet sich an die Mitspieler, aber auch der Gegner sieht das, und weiß dann, daß die Zermürbungstaktik schon wirkt. So um Minute 15 war das. Simunic, der im Hinspiel noch mit einem Lauf durch die Mitte das zweite Tor vorbereitet hatte, blieb dieses Mal immer an der Mittellinie stecken. Das risikolose Spiel von Fathi wird langsam auch zu einer Qual. Chahed und Dardai nebeneinander sind natürlich eine blöde Taktik, aber es gibt ja kaum aufstellbare Offensivkräfte im Moment. Dardai stösst schon wieder deutlich an seine Grenzen, und Chahed will nicht an seine Grenzen gehen, weil er dann wieder Fehler machen könnte. Die Dänenbombe, die Fiedler nicht zu entschärfen wußte, hat nur an den Tag gebracht, was ohnehin klar war: Hertha ist für den Uefacup nicht geeignet. Sie findet dafür nie eine professionelle Einstellung, und eigentlich bin ich froh, daß uns das heuer erspart bleibt. Ich wäre nur wahnsinnig gern einmal zu einem Auswärtsspiel nach Newcastle mitgefahren.

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